Nógrád Megyei Múzeumok Évkönyve IX. (1983)
Tanulmányok - Spáczay Hedvig: Madách Imre hadbírósági perének nyomában
135. Megjelent: Nógrád megyei Múzeumi füzetek. 5. szám, Balassagyarmat, 1964. 136. i. m. 14. old. 137. OL. D. 45., MCG. Justiz Section 1853. 3/62. alapszám, 1249/7611. Ikt. számhoz szerelt Copia № 1568. RESÜMEE Hedvig Spáczay: Auf der Spur des Kriegsgerichtprozesses von Imre Madách Während jenen mehr als anderthalb Jahrhunderten, die seit der Geburt von Imre Madách vergangen, erschienen zahlreiche ausgezeichnete autobiographische Beschreibungen und Tragödieanalysen. In der bedeutenden Mehrheit der Arbeiten, die sich mit dem Leben des Dichters beschäftigen, kommt die Bemerkung immer wieder zurück, dass Madách wegen seiner Krankheit an dem Befreiungskampf nicht teilgenommen hatte, und er versuchte sich im allgemeinen von den Menschen und von den politischen Bewegungen fern zu halten, mit der Ausnahme des Falls, als er dem ehemaligen Sekretär von Kossuth, János Rákóczy Obdach gab. In der öffentlichen Meinung formierte sich ein konservatives Madách-Bild im Laufe der Jahre und lebte lange Zeit weiter: das Porträt des „kranken Madáchs''' und des „passiven Madáchs". Im Laufe der 1960-er Jahre begann endlich ein neues Madách-Bild zu formieren. An der Formierung des neuen Madách-Bildes arbeitete indirekt József Waldapfel Literaturhistoriker, Universitätsprofessor und später unmittelbar und neueren Forschungen nachgehend György Szabad Historiker, Universitätsprofessor, László Krizsán, Ferenc Kerényi, Lajos Lukács, János Belitzky, Leblanc Zsoltné und Béla Szabó. Diese Konzeption verstärkt und erweitert die Arbeit des Archivars Hedvig Spáczay mit neuen und überraschenden Angaben, die den Lesern jenes komplizierte und vielseitige Prozessmaterial erschliesst, in dem auch Imre Madách als ein stark kompromittierter Angeklagter vorkommt. Die Versteckung von János Rákóczy ist hier nur einer von den Anklagepunkten. Der andere ist aber viel ernster: Mitschuld bei der Organisation eines neuen Aufstandes in Ungarn. Es ist nicht zu missverstehen: das ist nicht der „richtige", nicht der komplette Madách-Prozess. Das heisst: jenes Prozessmaterial, das sich ausschliesslich mit Madách beschäftigt, wo Madách der Hauptangeklagte ist, wo Verhörsprotokolle usw. mit Madách aufgenommen worden sind, jenes ist leider weder in dem kriegsgeschichtlichen Archiv, noch in dem Landesarchiv, noch in Salgótarján zu finden, sogar vorläufig auch noch aus Wien nicht zum Vorschein gekommen. Nur Hinweise sind überall in den Hilfsbüchern (Registern) zu finden, dass es auch einen abgetrennten Madách-Prozess gab. Es gab einen, aber er ist verschwunden. Wann und wie? Durch welche Hände? Und warum? Heute ist es nicht mehr festzustellen. Den es gibt, der zum Vorschein gekommen ist, ist der Prozess der Gefährten von Madách. Aber auf dieser Spur losgegangen, diese Faden ergriffen gelang es dem Autor, auch in die Nähe des Madách-Geheimnises zu gelangen. Was ist eigentlich geschehen? Kein Abenteuerroman, kein Abenteuerfilm kann spennender beginnen. Am 27-sten September 1852 hatten 5 gut bewaffnete Reiter und maskierte Räuber auf der Heide Kondoros etwa 100 Wagen, die aus der Messe von Békés nach Hause fuhren, angehalten und das Geld, das zu finden war, geraubt. Nach dem Fall hatte die königliche Gendarmerie im Komitat eine Razzia angeordnet. Bei der Razzia waren 5 Personen fest109