Komárom - Esztergom Megyei Múzeumok Közleményei 13-14. (Tata 2008)
Horváth István: Céhes takácsok Tatán a 17-19- században
Zünftige Weber von Tata zwischen den 17-19. Jahrhunderten István Horváth Die Verarbeitung von Hanf und Lein, sowie ihre Weberei war in neuzeitlichem Ungarn, bis das 20. Jahrhundert eigenartigenweise die Aufgabe der Frauen in den Bauerfamilien. An vielen Orten wurden aber die Fäden für Weberei den Weber vergeben. Auf dem grossen Teil von Transdanubien arbeiteten die in Zünfte organisierten Weber, was die bauerliche Weberei auf diesem Gebiet zur Zeit der Zünfte fast vollständig ausgeschlossen hat. Die Weber haben als erste ihre Zunft in der neubesiedelten Tata am Anfang des 17. Jahrhunderts gegründet. Ihre Artikuli erhielten sie von der Pozsonyer Weberzunf im Jahre 1633, die auch ihre Regeln dem Meistern zahlreicher anderen transdanubischen Siedlungen geliehen. Die Tataer Weberzunft hatte auch später eine enge Verbindung mit der Pozsonyer Weberzunft. Als sie im Jahre 1712 den Rang der Haupzunft und das Recht von dem König erhalten haben, baten und erhalten von ihnen fünf Jahre später die Tataer Weber wieder neue Statuten. Ab 1771, nach den neuen Anordnungen von Maria Theresia über die Zünfte lebten die Tataer Weber, wie die anderen Weberzünfte des Landes, den gleichen Artikuli entsprechend. Die Zahl der Zunftmitglieder wuchs zwischen dem 17 und 18. Jahrhundert laufend und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert arbeiteten etwa 30 Weber in Tata, aber ihre Arbeit war vorwiegend für die Befriedigung der lokalen Bedürfnisse genug. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts verringerte sich ihre Zahl rapid, im Jahre 1900 zählten die Weber und ihre Helfer zusammen nur 39 Köpfe. Die Tataer Weber, wie alle anderen Zünfte, bemühten sich die Tätigkeit der Pfuscher in und um Tata zu verhindern. Die Pfuscher, wenn sie die Strafe entgehen wollten, mussten sie in der Zunft Mitglied werden. So vereinigten sich die Meister von nahe 30 Siedlungen in der Tataer Weberzunft. Zur Untersuchung der Anziehungskreise von Zünfe sind die Verzeichnisse der wanderden Gesellen wertvolle Quellen. Im Katalog der Tataer Weberzunft wurden die Namen und Herkunfsorte jener Gesellen notiert, die in Tata zwischen 1698 und 1844 verkehrten. Die günstige geographische Lage der Stadt konnte auch eine Rolle spielen, dass die Gesellen aus jedem Teil des Karpatenbeckens - von Nagyszeben bis Sopron nach Tata reisten. Die engsten Verbindung zeigen die Gesellen aus den benachbarten Städten (Komárom, Érsekújvár, Veszprém, Esztergom, usw.), aber die Zahl der Gesellen aus Szekszárd oder Kecskemét war auch beträchtlich.