Fülöp Éva – Kisné Cseh Julianna szerk.: Komárom – Esztergom Megyei Múzeumok Közleményei 6. (Tata, 1999)

Fűrészné Molnár Anikó: Die Wohnungsituation, das Entstehen der häuslichen Kultur in dem Tataer und Doroger Kohlenbecken in der 1. Hälfte des 20. Jhs.

Die Wohnungsituation, das Entstehen der häuslichen Kultur in dem Tataer und Doroger Kohlenbecken in der 1. Hälfte des 20. Jhs. Anikó Molnár Fűrészné Im Komitat Komárom-Esztergom teilten sich die beiden größten Braunkohlen­Unternehmen des Landes das Kohlengebiet der Becken auf: die Ungarische Allgemeine Steinkohlenberwerke AG (MÁK Rt.) und die Salgótarjáner Steinkohlenbergwerks AG (Salgó Rt.). Im Tataer Kohlenbecken war die MÁK Rt. der „Alleinherrscher", im Doroger Kohlenbecken hatte die Salgó Rt. - neben der MÁK Rt. - den größten Teil in ihrem Besitz. Der Wettstreit der beiden größten Interessenten trieb die technische, wirtschaftliche Entwicklung des Bergbaus voran, die stufenweise Steigerung des Abbaus, die Erweiterung der industriellen Tätigkeit, das schnelle Anwachsen der Bevölkerung. Durch den in Bewegung kommenden Prozeß der Urbanisation entstanden die wirtschaftliche Basis, die gesellschaftlichen Voraussetzungen. Anstelle einer Stadtentwicklung kam es zu Beginn zur Errichtung von Bergwerksiedlungen in den Gemeinden. Als Folge deren Entstehung fand in beiden Kochlenbecken die bisherige, relativ geschlossenen wirtschaftliche und gesellschaftliche Geschlossenheit ein Ende. An Stelle der bäuerlichen Lebensform wurde die Industriearbeit vorherrschend, unter dieser in erster Linie die spezifische Lebensform der Bergleute. Die Studie verfolgt die Spuren der Veränderungen des Antlitzes der Bergwerksiedlungen vom Ende des 19- Jhs. an, als die Masseneinwanderung der Bergleute begann, und hauptsächlich, als sich die Bergwerkskolonien herausbildeten. Sie untersucht die Wohnungsituation, das Entstehen der häuslichen Kultur in den beiden Kohlenbecken in der 1. Hälfte des 20. Jhs. Der Qualitätsunterschied der Arbeiterwohnungen hing ab vom Lohnniveau der darin Wohnenden. Eine große Differenzierung im sozialen Umfeld der Arbeiter in den unterschiedlichen wirtschaftlichen Epochen war wahrnehmbar. Die Lebensweise der in den Wohnungen der Kolonie Lebenden war zu Beginn noch eng mit der dörflichen Lebensform verknüpft. Aber entscheident wurden immer mehr die Trennung vom bäuerlichen Leben. Hier ist von einer Veränderung der Lebensform die Rede, die ihre Ursache in der Zusammenarbeit im Berwerk, im Zusammenleben in einem Arbeiterviertel hatte. Die Einrichtung der Arbeiterwohnungen entstand unter stark vermischten Zügen, sie weisen sowohl die Charakteristika der bäuerlichen als auch bürgerlichen Wohn- und bürgerlichen Heimkultur auf. Das Maß der Vermischung der bäuerlichen Heimkultur war, selbstverständlich, im Kreise der einzelnen Arbeiterschichten unterschiedlich. Die Wohnkultur der Arbeiterschaft der zweiten Generation, der in 499

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