Komárom – Esztergom Megyei Múzeumok Közleményei 1. (Tata, 1968)

Az esztergomi középkori pénzverde

DIE MITTELALTERLICHE MÜNZE VON ESZTERGOM Die vorliegende Studie möchte keine ausführliche Monographie der mittelalterlichen Münze von-Esztergom sein, sondern eine- auf der Grund­lage bekannter Angaben- skizzenhaft gehaltene Zusammenstellung, dis sich in ihre Feststellungen auf genaue Angaben stützen will. Die erste Erwähnung der Esztergomer Münze ist uns aus dem XIII. Jahrhundert bekannt, es ist aber ganz gewiss, dass sie schon viel früher in Betrieb war. Hinsichtlich ihrer früheren Funktion sind wir nur auf Folgerungen angewiesen. Die Frage der Existenz der Münzanstalt im XI. Jahrhundert beruht auf zwei Annahmen. Erstens, dass auf der Rückseite der ersten ungarischen Münzen die Umschrift ,,Regia Civitas" zu sehen ist. Dieser Name einer königlichen Stadt kann sich entweder auf Esztergom, oder auf Székesfehérvár beziehen, doch in Anbetracht dessen, dass die könig­liche Residenz später in Esztergom war, ist es wahrscheinlich, dass sich die Inschrift auf Esztergom bezieht. Die Grundlage der zweiten Annah­me besteht im Pisetums-Recht, das die Gebühr bedeutete, die für die Kontrolle der Münzprägung an den Esztergomer Erzbischof gezahlt wurde. Es ist ja wahr, dass die erste schriftliche Urkunde über dieses Recht zum ersten Mal aus dem Jahre 1256 bekannt ist, doch existierte es gewiss auch schon früher und nach den Quellenschriften des XIII. Jahrhunderts war es allgemein bekannt, dasis dieses Recht seit Stephan I. dem Erzbi­schof von Esztergom gehörte. Jedenfalls ist es gewiss, dass der Esztergo­mer Erzbischof schon früher im Besitz des Pisetums-Rechtes war und da er das Recht der Kontrolle besass, muss offenbar auch die Münze in Esztergom stattgefunden haben. Die Tatsache, dass Esztergom im Laufe des XII. Jahrhunderts eine ständige königliche Residenz war, lässt eben­falls vermuten, dass hier gemünzt wurde. Urkunden aus dem XI. Jahr­hundert erwähnen schon die königliche Kammer. Obzwar keine anführt, dass diese Kammer in Esztergom gewesen wäre, beziehen sich die Urkun­den selbst auf Esztergom, und das lässt wieder die Wahrscheinlichkeit der hiesigen Münze annehmen. Für den wesentlichsten Beweis kann aber ein Prägestock gelten, der in einem Esztergomer Grab gefunden wurde. Dieser Prägestock wurde für die Vorderseite der Münze No. CNH. 11.61. von Béla II. (1131—1141) verfertigt und es ist nich wahrscheinlich, dass er in eine, von der Münzanstalt entfernter gelegene Gegend geraten wäre. Auf Grund all dessen war die einzige ungarische Münze vermutli­cherweise im XI. Jahrhundert und aller Wahrscheinlichkeit nach im XII. Jahrhundert in Esztergom tätig. Im Laufe des XIII. Jahrhunderts begann die Dezentralisation der Münz­prägung; vom Jahre 1255 an sind die Esztergomer Münzer während eines Teils des Jahres ständig nach Buda hinübergegangen, um die dorti­ge Münzarbeit zu verrichten. Seit 1221 erwähnen auch schriftliche An­galben die Esztergamer Münzprägung, daher wissen wir, dass die Münzer von Eiztergoni im ehemaligen Dorf namens Kovácsi wohnten. Zu diese" 219

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