Fatuska János – Fülöp Éva Mária – ifj. Gyuszi László (szerk.): Annales Tataienses II. A mezőváros, mint uradalmi központ. Mecénás Közalapítvány. Tata, 2001.

Dominkovits Péter: Nemesek Szombathely szabadalmas püspöki mezővárosában a 16. század végén, a 17. század elején

Adlige in der Gesellschaft des Marktfelckens Szombathely Ende des 16. Jahrhunderts, 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts Péter Dominkovits In einer größeren Anzahl erschienen Adlige im Zuge der türkischen Eroberungen in dem privilegierten Marktflecken des Györer Bistums, in dem in der westlichen Hälfte der Komitate Vas und Sopron gelegenen Herrschaftlichen Zentrum Szombathely. Ein stürmisches zahlenmäßiges Wachstum ist in den 1540er Jahren ­bzw. in der darauffolgenden Periode - zu registrieren. 1545 waren es noch 18, von den Türken von ihrem Besitz vertriebene oder geflohene Adlige, denen ihre Güter entrissen worden waren, so wuchs ihre Zahl 1547 auf 36, später 1548/1549 „stabilisierte" sich ihre Zahl für eine kurze Zeit auf 25-26 Seelen. Die geflohenen Adligen unterstanden in dieser Zeit weder der städtischen Gerichtsbarkeit noch hatten sie Steuern zu Zahlen. Die Adligen, welche einen steuerpflichtigen Leibeigenengrund erworben hatten, gerieten mehrmals wegen der Aufrechterhaltung ihrer Adelsprivilegien in Konflikt mit den Einwohnern der Stadt, die damals ihre Steuern {census) für den Grundherren in einer Summe zu zahlen hatten. Die Tendenz des steuerplichtigen Immobilienerwerbes der Adligen können die folgenden zwei Datenreihen erhellen: im Jahre 1565 waren von den 207 steuerpflichtigen Sessionen 11 im Besitz von Adligen. 1577 wurden unter 200 colonis 42 Adlige aufgeführt. Im Urbárium von Szombathely aus dem Jahre 1656 sind 200 Personen, in überwiegender Mehrheit Familienoberhäupter zu finden. (Das letztere muss betont werden, weil in Folge des Umzuges des KoUegiatstiftes von Vasvár nach Szombathely im Jahre 1578 auch einige kirchliche Personen des Stiftes in das Urbárium aufgenommen wurden.) Unter ihnen wurden in 39 Fällen (19,5%) such von den Konskriptionalisten ihre adlige Rechtslage extra betont. Diese Quelle - aufgrund der verstrichenen Zeit - macht es keinen Unterschied mehr unter den Abkömmlingen der bischöflichen Prädialisten und den der zugezogenen bzw. geflüchteten Adligen. In Szombathely tauchen außer den Adligen, die aus den Komitaten Valkó, Várasd, Tolna, Somogy, Zala, Fejér oder selbst aus den Ortschaften des Komitates Vas geflüchtet waren auch bischöfliche Prädialiste, in geringerer Anzahl, auf. Ein Teil dieses relativ zahlreichen Adels lebte vom Handwerk, ein anderer Teil - wie das die von l606 kontinuierlich erhalten gebliebenen Versammlungs - und Zeiteilsprotokolle des Marktfleckens beweisen - eroberte die wichtigsten Machtorgane der Stadt, den Posten des Stadtrichters (so z. B. die Mitglieder der Familie Hetéssy, Mihály Szele, Pál Tapolczay) bzw. waren in anderen Foren der Stadtverwaltung (so z. B. unter den Geschworenen) vertreten. Aufgrund der bis jetzt erforschten Quellen kann ihr Wirtschaftsleben besonders durch den Handel charakterisiert werden. Mehrere unter ihnen standen mit Kaufleuten aus Wien und Nürnberg bzw. mit deren Faktoreien in Verbindung. (Diese Tasache muss darum betont werden, weil 237

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