Kertész Róbert - V. Szász József - Zsolnay László szerk.: Szolnoki művésztelep 1902-2002 - 100 éves a szolnoki művésztelep (2001)

Die Szolnoker Künstlerkolonie 1902-2002

Nachfolger, Mihály Gácsi in der Kolonie. Obwohl sich mehrere von den Malern mit der vielfälti­gen Graphik beschäftigten, führten nur Patay und Gácsi bis zum Erscheinen von Margit Ágotha und Csaba Rékassy, bis zum Ende der siebziger Jahre die ausgesprochen graphische Kunst. Gácsi studierte zwischen 1949 und 1952 an der Hochschule Graphik und Malerei. Er arbeitete bis 1947 in der Szolnoker Kolonie, von hier kam er nach Hódmezővásárhely und zum Schluss siedelte es sich in Zalaegerszeg an. In Szolnok malte er in den ersten Jahren mehr, dann schuf er von der Mitte der sechziger Jahre an in erster Reihe Kupferradierungen und Linoleumdrücke. In diesen zwei Kunstzweigen gehörte er zu der Spitzenreihe der mittleren Generation der ungarischen Gra­phiker. Seine zur Ironie neigenden Blätter mit groteskem Humor wurden vom Anfang seiner Laufbahn an von den sich um die Zukunft der Menschheit kümmernden dramatischen Schnitzen unterbrochen. Ab den siebziger Jahren sind schon diese die Furcht des Krieges, die apokalypti­schen Visionen der Stille nach der Vernichtung darstellenden Linoleumdrücke in größerem Maß unter seinen Bildern zu finden. In den Jahren vor seinem Tode malte er wieder viel, seine Landschaften gestehen mit ihrer Stimmung und ihren Pinselzügen über die Nostalgie der nieder­ländischen Malerei. Der Künstler starb 1987 in Zalaegerszeg. Sándor Baranyó lernte noch vor dem Krieg in der Szolnoker Künstlerkolonie die Malerei kennen. Zuerst wurde er Student von István Szőnyi an der Hochschule, dann Lehrerassistent von ihm. 1944 und 1945 war er hier Gastmitglied, aber die Ausnützung seines Ataliers wurde durch den Krieg ver­hindert. Er war einer der ersten, die nach dem Krieg mit dem Unterricht anfingen. Er beteiligte sich an der neu auflebenden bildenden Kunst und stellte in den ersten Veranstaltungen der Kolonie aus. Da sein gerechter Anspruch an der Austeilung der renovierten Ataliers nicht berücksichtigt wurde, zog er nach Budapest um, wo er sich zwischen 1953 und 1956 mit den Fragen des Zeichnen- und Kunstgeschichteunterrichts beschäftigte. 1957 kehrte er nach Szolnok zurück und ab 1959 auch in die Kolonie. Von diesem Jahr an war seine Tätigkeit für das Gesamtbild der in der Kolonie geführten Arbeit bestimmend. László Bokros war auch der Student von Szőnyi an der Hochschule. Seine Auswirkung wurde auch auf den späteren Werken von Bokros bewahrt. Erfühlt sich in vielen Kunstarten heimisch, er beschäf­tigt sich mit der Graphik, Keramik und auch mit Bildhauerei. Von den siebziger Jahren an ist er zu der abstrakten surrealen Welt gekommen, die durch den Anspruch des Bemalens der sich dem Ge­sehenen anknüpfenden assoziativen Elemente bestimmt wird. 1988 verließ er Szolnok, seitdem schuf er in Transdanubien. Ferenc Berényi bekam im Jahre 1961 ein dreijähriges Derkovits-Stipendium und setzte ab näch­stem Jahr seine Arbeit in der Szolnoker Künstlerkolonie fort. Er arbeitet von da an seine Zeit geteilt auch in Budapest und Szolnok. Berényi kann sich von seinen Werken schwer trennen, mit ihnen gemeinsam lebend-atmend kann er immer neuere Inspirationen bekommen. Auf seinen Bildern sind die Raum-und Massenlegung, das Kompositionsverhältnis der vertikalen und horizontalen Einheiten, die Wahl der Farben eigenartig für die Tiefebene charakteristisch, aber extrem vereinfachet! und the­senhaft. László Meggyes ist Mitglied der Künstlerkolonie seit 1957. Seine Kunst wird durch die Landschaft in­spiriert, die Nähe der Natur, die Künstlerkolonie selber und die zwei Flüsse sichern ihm immer ein reich­liches Thema. Neben den Ölbildern zeichnet er und macht Aquarelle, er ist seit langem auch Besucher der Künstlerkolonie von Mezőtúr. Magdolna Fazekas absolvierte 1958 die Hochschule, und von diesem Jahr an ist sie Mitglied der Kolonie von hier. „Ihre mit empfindsamen Pinselstichen, mit pulsierenden Farbenflecken bemalten Portraits sind fast einzelhaft in der heimischen bildenden Kunst zu nennen." Die sich Ende der fünfziger Jahre in der Szolnoker Kolonie angesiedelten drei Bildhauer arbeiten in einer realistischen Auffassung, in ihren Werken dominiert die Figurativität. Sie erproben viele ver­schiedene Materialien, neben dem klassischen Marmor und Holz schweißen Ferenc Simon und Lász­ló Szabó aus Blechplatten. István Nagy formt aus Terakotte und Schamott Werke. Obwohl sein be­liebtes Material schon seit Jahrzehnten das Blei ist, vertreten seine Plastiken aus Schamott mit Kupfer­und farbigen Steineinlagen auch innerhalb seiner Oeuvre einen besonderen Zug. Alle drei beschäf­tigen sich mit den Portraits, sowie auch mit den Arbeiten für öffentliche Plätze. Nagy und Simon schaffen mit Freude Akte, aber Simon ist ein Schwärmer der klassischen Formen, im Gegenteil zu ihm formuliert István Nagy viel techtonischer und summarischer. Ferenc Simon kommt in den letzten 161

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