Kertész Róbert - V. Szász József - Zsolnay László szerk.: Szolnoki művésztelep 1902-2002 - 100 éves a szolnoki művésztelep (2001)

Die Szolnoker Künstlerkolonie 1902-2002

Die ruhige schöpferische Arbeit wurde durch den Zweiten Weltkrieg gestört. Szolnok betrafen im Sommer des Jahres 1944 schwere Bombenangriffe, unter den herrlichen Tannenbäumen des Künst­lergartens gruben sich deutsche Panzerleute ein. Im Laufe der Kämpfe gingen die Ataliers, die Bilder­sammlung musealen Wertes, das ganze Schrift- und Protokollmaterial des Kunstvereines zugrunde. Die Stadt selber lag auch in Ruinen. Authentischen Rechnungen nach verschwanden und wurden mehr als viertausend Gemälde in Szolnok vernichtet. Vom Zweiten Weltkrieg bis zu den heutigen Tagen In der am 4. November 1944 befreiten Stadt begann das Leben wieder. Von der ersten Minute der Wiederherstellung an wurde auch auf die Wiedererrichtung der Künstlerkolonie viel Mühe gelenkt. Im Jahre 1946 wurde der Kunstverein wieder neu aufgelebt, die Mitgliederwerbung fing an und auch die Organisationsarbeit. Im Mai des Jahres 1947 wurde eine großartige Ausstellung in der Stadt eröffnet und sie brachte die weitere Arbeit in neuen Schwung. Im Rahmen der Kulturtage wurde der Querschnitt der Vergangenheit der Szolnoker bildenden Kunst mit dem Titel „Szolnok in der ungari­schen bildenden Kunst " vorgestellt. Von den Stammmitgliedern der Kolonie stellten Aurél Bernáth, Barna Basilides, Zoltán Borbereki Kovács, Ferenc Chiovini, Kálmán Gáborján Szabó, Eszter Mattio­ni, Béla Vidovszky und Lajos Szlányi ihre Werke aus und neben diesen waren auch die Arbeiten von Dezső Udvary, Sándor Baranyó, Jenő Benedek, Sándor Botos, Béla Korda, Mihály Patay, Pál Pátzay und József Koszta dort zu finden. Auf der Namensliste ist es zu sehen, dass viele Künstler, die gerne die Erneuerung ihrer Stamm­und Gästemitgliedschaft in der wiederaufgebauten Künstlerkolonie angenommen hätten, zu dieser Zeit mit der Kolonie verbunden waren. Die meisten Budapester Künstler taten im Rahmen des Künst­lervereines dafür, die Kolonie wieder ins richtige Leben zu rufen. Dagegen stärkte sich aber eine an­dere Auffassung. Ferenc Chiovini, der als Beauftragter für den Wiederaufbau der Kolonie zuständig war, wollte seine Ansicht, deren nach die Ataliers der Kolonie nur für die sich ständig in Szolnok auf­haltenden Künstler zugewiesen werden sollten, annehmen lassen. Seine Vorstellung wurde von einer Verordnung unterstützt, deren nach die in Ungarn fungierenden Vereine — so auch der Künstlerve­rein — aufgehoben werden müssten, sowie war Ferenc Zsemlye, der Bürgermeister, der früher als Maurer mit Chiovini und Aba-Novák an den Fresken der Jászszentandráser Kirche gearbeitet hatte, auch damit einverstanden. Die bekannten Budapester Künstler als ständige Bewohner verloren mit dem Einstellen des Künst­lervereins in der Szolnoker Künstlerkolonie ihr Heim und so bekamen Ferenc Chiovini, Jenő Bene­dek, Mihály Patay und Sándor Botos die ersten vier erneuerten Ataliers. 1952 ließ die Gesellschaft für Bildende Künste zwei neue Ataliers in Ordnung bringen und diese wurden später dem Zuweisungs­system nach übergeben. Zur Zeit des Wiederaufbaus begann die im Weltkrieg vernichtete Kolonie neu zu leben. Die zuerst zustandegebrachten vier Ataliers bekamen ständige Bewohner, später wur­den auch die anderen anhand der Hilfe der Gesellschaft für Bildende Künste und der Leitung der Stadt und der gemeinsamen öffentlichen Arbeiten bewohnbar. Am Anfang arbeiteten hier in erster Reihe Künstler aus der Hauptstadt mit der Zuweisung für kürzere oder längere Zeit. Später wurde die ganze Kolonie mit ständigen Einwohnern besiedelt, meistens mit den in den fünfziger Jahren absol­vierten Studenten. In den Jahren 1956 und 1957 kamen eine Reihe von jungen Künstlern nach Szol­nok. Die folgenden waren die neuen Bewohner: István Nagy, Ferenc Simon, László Szabó Bildhauer, Sándor Baranyó, Ferenc Berényi, László Bokros, Magdolna Fazekas, Mihály Gácsi, László Meggyes, Lajos Mészáros und József Palicz Maler. Einige von den Künstlern der Kolonie zogen dann irgendwohin um. János P. Bak, Jenő Benedek, Sándor Botos und Ilona Antal fuhren ihre Tätigkeit in Budapest fort, Mihály Gácsi und József Palicz gingen nach Zalaegerszeg. Als zwei Ataliers mit dem Umzug von Gácsi und Palicz wieder frei wur­den, kamen an ihre Stellen Margit Agotha und Csaba Rékassy Graphiker. Im ersten Jahr arbeiteten sie als Gästekünstler, ab 1984 als Stammmitglieder in der Kolonie. Rékassy lebte bis zu seinem Tod, 1989 in Szolnok. Neben dem eine bedeutende Graphikeraktivität führenden Maler, István Zádor vertrat Mihály Pa­tay von den dreißiger Jahren bis 1956 die Kunstart Graphik. Im Jahre seines Todes erschien sein 160

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