Tárnoki Judit szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 19. (2009)
Régészettudomány - P. Barna Judit - Antropomorf edények töredékei Sormás-Török-földekről, a korai lengyeli kultúrából
Tisicum XIX. Unter den zahlenmäßig geringen, aber in ihrer Bedeutung wichtigen sakralen Gegenständen der menschenförmigen, besonders gynakomorphen Gefäßen - trotzt ihrer geringen Zahl - gliederte V. Podborsky mehrere Gruppen aus (2004, 276): 1, Typ Svodín: 13 5 Es ist fraglich, ob die großförmige, mit menschlichen Brüsten versehenen Gefäßbruchstücken zu dieser Gruppe einreihbar sind. 2, Kleine auf menschliche Beine gestellte Gefäße. 13 6 3, Das Gefäß von Sé reihte V. Podborsky, trotz seines einzelnstehenden Charakters in eine selbstständige Gruppe ein (2004, 276). Dieses Gefäß wurde von E. Ruttkay nicht zum Svodin-Typ eingereiht, doch gleichzeitig betonte sie die Verwandtschaft zwischen dem Gefäß von Sé und dem Svodin-Typ (2004, 260). Die Schüsseln mit Menschendarstellungen oder menschliche Körperteilen formenden plastischen Applikationen werden von V. Podborsky innerhalb der sakralen Gefäße als eine besondere Gruppe behandelt. 13 7 E. Ruttkay meint dagegen, dass diese nicht in die Gruppe der anthropomorphen Gefäßen gereiht werden können (2002, 259). Es können weitere Beispiele erwähnt werden, die nicht in die oben genannte Gruppen eingereiht werden können: vollständiges Gefäßchen aus der Fundstelle 62 bei KrakówMogila 13 8; ein großes pilzförmigen Gefäß aus Sé, auf dem nur der Gürtel das Menschliche repräsentiert. 13 9 Ein weiteres pilzförmiges anthropomorphes Gefäß ist aus TëseticeKyjovic bekannt. 14 0 Der Kreis der anthropomorphen Gefäße der Lengyel-Kultur erweiterte sich zu allerletzten Zeiten auch mit einem neuen Typ (siehe die Gesichtsgefäße aus Bátaszék). Drei Exemplare aus den Funden von Sormás-Törökföld können mit Sicherheit in den Typ Svodín eingereiht werden (Abb. 2. 1-3), die Einreihung von einigen anderen ist aber unsicher. Für die anthropomorphen Gefäße von Typ Svodín ist die Etagenausbildung des Körpers kennzeichnend und besitzen zwei Hauptteile: sowohl der Kopf als auch der Körper des Gefäßes bestehen aus je einem Gefäß. Der erstgenannte hat immer eine Tassenform. Die Brüste werden immer durch ein Paar Buckel markiert, und zur Menschengestalt gehören die an den zwei Seiten angebrachten gehobenen und gebogenen Arme. Aufgrund der Ausformung der Oberhand der stehenden Gefäßen können zwei Typen herausgegliedert werden: im Falle des Typen I. hält der Hand ein Miniaturgefäß, beim zweiten Typ 135 PODBORSKY, Vladimir 2004, Abb, 3, 9. 136 PODBORSKY, Vladimir 1985, Taf. 119-120,123,6; 2004, Abb. 3, 7-8; KALICZ Nándor 1998, Abb. 62-63. 137 PODBORSKY, Vladimir 1985, Taf. 121, 1-3; KALICZ Nándor 1998, Abb. 59,1,4. 138 KACZANOWSKA, Matgorzata- KAMIENSKA, Jadwiga - KOZtOWSKY, Janusz 1986, Abb. 3,1. 139 KÁROLYI Mária 2004, 69; Fig. 79.1. 140 KAZDOVÁ, Eliska 2002 werden nur die Oberhand oder die Finger dargestellt. 14 1 Die Arme sind entweder innen hohlräumig, einige von ihnen sind durchgebohrt, auf anderen findet man Hängeösen. Die hohlräumigen konnten zur Ausgießung von Flüssigkeit dienen, die mit Hängeösen versehenen Exemplaren wurden wahrscheinlich aufgehängt. 14 2 Wir kennen Beispiele auch für eine massive Armausbildung: Györe-Bocok Gefäß Nr. 1. sowie die Bruchstücken 2 und 6 14 3, bzw. die Exemplare von Polgár-Csőszhalom 14 4 und auch die Exemplare aus Sormás sind mit massiven Armausbildung angefertigt. Sie sind meistens nicht groß. Die wichtigsten Merkmale der von uns gekannten Gefäße und Bruchstücke von Typ Svodín wurden in der ersten Tabelle zusammengestellt. Es wurden im Weiteren andere eindeutig nicht bestimmbare Bruchstücke (Abb. 2. 4, 6) erörtert, die anthropomorphe Darstellungen, vielleicht Arm- (oder Bein?) Bruchstücke sein könnten, aber wegen ihrer starken Fragmentierung ihre Einordnung zweifelhaft ist. Die Gruppe der Gefäße mit menschlichen Körperteilen (Beinen) wird durch zwei Funde repräsentiert (Abb. 2. 7-8). Die genaue förmliche Parallele des Fundes auf Abb. 2.7 konnten wir zwar nicht finden, aber er kann in die 2. Gruppe von Podborsky eingefügt werden (siehe oben). Die Parallele des Fundes auf Abb. 2. 8 kennen wir aus Tësetice-Kyjovice, der als Bruchstück einer Statuette oder eines anthropomorphen Gefäßes interpretiert wurde. 14 5 Auf den Bruchstücken einer breitmündigen Amphore mit S-Profil (Abb. 2. 10) formen die Grifflappen äußerst vereinfachte stilisierte Arme. Die charakteristische Armhaltung ist auch in der Szakálhát-Kultur an einigen Gesichtsgefäßen erkennbar: Szentes-Jaksor 14 6, SzentesVármegyeháza 14 7. Die anthropomorphen Merkmale dieser Gefäße werden durch die weiteren Details des menschlichen Körpers - in erster Reihe die Darstellung des Gesichtes zweifellos gemacht. Eine nächste Stufe der Stilisierung repräsentiert ein Gefäß aus Bulgarien (Abb. 2. 11) aus der Gradesnica-Kultur 14 8. Auf diesem Gefäß imitieren neben den aufgehobenen Armen nur die plastischen Brüste den menschlichen Körper. Das Gefäß aus Sormás ist in ihrer Ausführung noch stilisierter, nur die Grifflappen, die die aufgehobene und eingebogene Armhaltung nachahmen, weisen auf die ursprünglichen Form und Bedeutung hin. Diese Gruppe der anthropomorphen Gefäße wurde in Sé nur durch ein Schalenbruchstück vertreten, auf dessen Seite eine 141 KAZDOVÁ, Eliska 2002, 136; PODBORSKY, Vladimir 2004; PAVÚK, Juraj 1981,106, 2005,21,6. 142 KALICZ Nándor 1985, 60, 74. kép 1-2 143 ZALAI-GAÁL István 2000, 1-3. kép, 4. kép 2, 7. kép. 144 RACZKY Pál 2002, Fig. 1a-c, 2-c, 3. 145 PODBORSKY, Vladimír- ClZMAR, Zdenék 2008,195. 146 CSALLÁNY Gábor 1939,15. t. 2. 147 CSALLÁNY Gábor 1939,15.1.1 148 NIKOLOV, Vassil 1978, Pl. II.; M. VIRÁG Zsuzsanna1998, Abb. 8,2. I 52