Tárnoki Judit szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 19. (2009)
Régészettudomány - Pásztor Emília - A szakrális depóleletek szerepe a bronzkori ember világképének tanulmányozásában
Régészettudomány VERLAECKT Koen 1999. Metalwork corruption in Late Bronze Age Denmark: depositional dynamics in northern hoards. In: C. MORDANT and M. PERNOT and V. RYCHNER (eds). L'Atelier du Bronzier en Europe du XXe au Vile siècle avant notre ère. Actes du colloque international Bronze '96. Paris. 259 -270. VÉRTES Edit 1990. Szibériai nyelvrokonaink hitvilága. Budapest. Emília PÁSZT OR Die Rolle der sakralen Depotfunde in der Untersuchung des Weltbildes bronzezeitlicher Menschen Resümee Eine der zumeist charakteristischen Eigenart der Bronzezeit ist der Brauch der Deponierung, die durch ganz Europa ähnliche Züge zeigt. Die Zusammensetzung und Fundumstände der Bestattungen und der Depotfunde weisen wesentliche Unterschiede auf, die darauf hinweisen, dass auch die an ihnen gebundenen gesellschaftlichen Bedeutungen unterschiedlich können gewesen sein. Hinsichtlich der Interpretation der Funktion gehen die Meinungen auseinander. Sie können in kriegerischen Zeiten verborgene sakrale und profane Wertsachen sein, aber auch an den Göttern dargebotene Geschenke interpretiert werden. Die Mehrheit der Forscher hält die sakrale Funktion für primär, vor allem in Bezug auf die in feuchtem Milieu (in Teichen, Moore und Flüssen oder in ihrer Umgebung) verborgenen Fundensembles. Dieses Phänomen kann in ganz Europa beobachtet werden und die zahlreichen Funde, die aus, mit Wasser in Verbindung gebrachten Fundstellen stammen zeigen, das dieses Ritual Teil einer alltäglichen Praxis war. Anhand der bayerischen Deponierungssitten wird zwischen den Fundensembles aus fließendem und stehendem Gewässer unterschieden. Die einzelnen Gegenstandstypen kommen in unterschiedlichen Proportionen auf den beiden Fundorttypen vor. In Südniederlanden existierten Deponierungszonen und nicht gegebene Stellen, der Ort der Deponierung kann also nicht als Wallfahrtsort betrachtet werden. Die Zonen besaßen ähnliche natürliche Besonderheiten, wie z.B. bei Aufeinandertreffen von Flüssen, in der Nähe von Erhöhungen... usw. Die dänischen Bronzedepotfunde sind im Allgemeinen auch einzelnstehende Funde, diese Tatsache widerspricht der Existenz eines regelmäßig besuchten Freilicht-Heiligtums, obwohl einige Funde vom Neolithikum über die Römerzeit bis ins Mittelalter die Verehrung bestimmter Quellen beweisen. Die Untersuchungen der mitteleuropäischen Deponierungssitten zeigen, dass die meisten Depotfunde an den Mündungen und Uferbrüchen von Flüssen, bei den Mooren am Ufer der wässerigen Bereichen und im Falle der Teiche unter der gesamten Wasserfläche vorkommen. Im Falle des Karpatenbeckens kann diese These nur bedingt bestätigt werden, da in mehreren Fällen sehr wertvolle und rituell angeordnete Fundensembles in die Sammlungen der Museen eintrafen, die aus trockener Umgebung - Berghänge, Gipfel, Gebirgsfüße, Felsen oder Acker - ans Tageslicht kamen. Die genaue Lokalisierung der Fundstellen wird dadurch erschwert, dass die einstige natürliche Umgebung heute nicht immer rekonstruiert werden kann. In den Depotfunden aus Bayern und Österreich dominieren Schwerter und Nadel, in Nord-Deutschland ist der Hauptbestandteil die Axt und die Lanzenspitze. Im slowenischen Fluss Ljubljanica wurden meistens Nadel und Lanzen deponiert, Schwerter und Äxte kommen seltener vor. Während der ganzen Bronzezeit wurden Waffen als Opfergeschenke angeboten. In MittelEuropa ging diese Praxis im 8. Jh. zu Ende, doch war diese Sitte in Nord-Deutschland und in Süd-Skandinavien noch weitere 200 Jahre im Gebrauch. Die Gegenstände der sakralen Depotfunde sind nicht schlichte Objekte, sondern mit besonderer Bedeutung versehene Symbole. Deshalb signalisiert die Deponierung immer, dass der Ort, wo die Ritualen stattgefunden sind wichtig waren, da an gerade diesen Orten die Möglichkeit zur direkten Kontaktaufnahme, zum Tausch zwischen den Göttern und den Opfernden bestand. Anhand ethnologischer Quellen sind uralte, heilige Plätze weltweit in der Natur zu finden. Für die religiösen Vorstellungen mehrerer Naturvölker und traditioneller Gesellschaften ist es charakteristisch, dass zahlreiche Elemente der sie umgebenden Welt der menschlichen Lebenskraft ähnliche Vitalität besitzt und 207 |