H. Bathó Edit – Kertész Róbert – Tolnay Gábor – Vadász István szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 12. (2001)

Das Gesellschaftliche und Wirtschaftliche Auftreten der Kleinadligen aus Tápiószele in den 18-19. Jahrhunderten

CSILLA GÓCSA-MÓRÓ DAS GESELLSCHAFTLICHE UND WIRTSCHAFTLICHE AUFTRETEN DER KLEINADLIGEN AUS TÁPIÓSZELE IN DEN 18-19. JAHRHUNDERTEN Das Besitzrecht des Dorfes Szele gehörte Jahrhunderte lang mehreren klein- und mitteladeligen Familien. Die hiesigen Gut­besitzerfamilien verstärkten auch durch ihre miteinander geschlos­senen Ehen ihre wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen. In unserer Studie machen wir die Familien, die am Anfang des 18. Jahrhunderts das Dorf neubesiedelt haben, bekannt. Aufgrund der genealogischen, kirchengeschichtlichen und Archivsangaben wissen wir, dass schon am Ende des 18. Jahrhunderts die Familien Dubra­viczky, Nikléczy, Komjáthy, Rákóczi, Káldy, Vághy und Viczián dieses Dorf zu ihrem Wohnsitz gewählt haben. Die Volkszählung aus der Zeit von Joseph II. zeigt recht hoch die Anzahl der Adeligen: 149 Personen. Diese ist in einer Gemeinde auf der Tiefebene sehr hoch, sie heisst mehr als 20 klein- und mitteladlige Familien. Tápiószele nahm - dank seiner adligen Gutbesitzer - im 19. Jahr­hundert eine bedeutende Entwicklung. Neben der starken Vermehrung der Bevölkerung wurden Kirchengebäude im Dorf gebaut, erweitert. Mit dem Aufhören der Meierhofwirtschaft, der Durchführung der Verkuppelung begannen sich die Gutbesitze aus Tápiószele zu entwickeln. Dies brachte die Vermehrung der kirchlichen Schulen und das Zustandebringen der Gutshofsschulen mit. Die wirtschaftliche Verstärkung der Gutbesitzer aus Tápiószele zeigt der Vorgang, wie nacheinander immer bequemere, schönere Herrenhäuser im Dorf gebaut worden sind und weiterhin dass sie unter den besten Steuernbezahlern aufgezählt worden sind, gut. Zahlreiche ausgezeichnete Vertreter der Adligen aus Tápiószele spielten im 19. Jahrhundert bei der gesellschaftlichen und wirt­schaftlichen Gestaltung des Komitats und des Landes eine heraus­gehobene Rolle. Ihre Mehrheit ist der Lebensart der Kleinadligen entsprechend Teilnehmer des öffentlichen Lebens im Landkreis und im Komitat, aber es gibt auch ausgezeichnete Persönlichkeiten von ihnen, die die Gestalter der Politik im Komitat Pest sind. In den 183040er Jahren können wir unter den Mitgliedern der Familien Dubraviczky, Sárközy, Rákóczy und Ruttkay ersten Komitats­gesandten, Vizegespan und Abgeordneten, Komitatsvizenotar, Offizialrechtsanwälte, Geschworene und zahlreiche Tafelrichter von den Szeleer Kleinadligen finden. Zur Zeit der ungarischen nationalen Staatsgründung trugen die Adligen aus Szele zwei Jahrzehnte lang den wichtigsten Verwaltungsposten des Komitats Pest, die Ämter des ersten Vizegespans und des Obernotars. Simon Dubraviczky erster Vizegespan des Komitats (1832-1845) war der Gesandte der Pester Munizipalbehörde im Parlament von den Jahren 1830, 1832-36, 1839-40. Mit seinen progressiven Reden, mit seiner Komiteesarbeit trug er richtig dabei zu, dass die Vorstellungen seines Freundes, Graf István Széchenyi verwirklicht werden konnten. Zur Zeit der ungarischen Revolution und des Freiheitskampfes 1848-49 ist auch ein ausgezeichneter Adliger aus Szele unter den Leitern der Landespolitik, neben der Persönlichkeit von Lajos Kossuth zu finden, er ist János Rákóczy. Unsere Studie dient als Erläuterung zur Geschichte einer beach­tenswerten Siedlung auf der Tiefebene, mit dem Zusammenfügen der Angaben der Familien- und Ortsgeschichte zum Skizzen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auftretens des Kleinadels. 398

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