Agria 40. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2004)

Lőkös Péter: Eger 1552-es ostromának ábrázolása a 16–17. századi erdélyi szász és szepességi német irodalomban

Dan als Mahomet Bassa / daß sie sich ergeben solten / an sie begehrte / haben sie eine Todtenbar mit schwartzem Tuch bedecket / auff zween Spieß geset­zet / und auff die Mauren gehoben / damit sie zu erkennen gaben / in der Stadt lieber zu sterben / ehe sie sich ergeben wolten. Darauff Mahomet Bassa die Stadt an zweyen unterschiedlichen Orten von dem Berg / so ein Steinwurff davon liegt / und einer Kirchen bey der Stadt / an jedem Ort mit 25. Stücken etliche Tage lang beschiessen / und ein groß Theil der Mauren wiederwerffen Hesse. Als aber die in der Stadt hergegen einen sehr tief­fen und weiten Graben / sammt einem starcken Wall gemachet / und die Türeken in Stürmen durch die eingeworffne Mauer fast in die Stadt kommen/ sind die auff einen Tag dreymal zurück geschlagen / und in die 8000. Türeken / unter welchen viel vornehme Häupter gewesen / desselben Tages geblieben. Darüber der Maho­met Bassa hefftig erzürnet ward/ und die Mauren von neuem / auff eine Stund an vier Orten Sturm anlauffen Hesse; welches aber alles nichts helffen wolte / dann nicht allein die Männer sich mannhafft wehreten, sondern auch die Weiber mit Steinen / sied-heissem Wasser / Bechkräntzen und dergleichen zuliefen / und dem Feind gewaltigen Abbruch thäten / und sich nicht als Menschen / sodern als grimmige Löwen und Bären erzeigten. Unter andern / als ein Weib mit ihrer Tochter bey ihrem Ehemann / welcher ihr an der Seiten erschossen ward / auff der Mauer stunde / wolte sie seinen Leichnam nicht ehe begraben / sie hätte dann seinen Tod zuvor gerochen: nähme darauff seinen Schild und Wehr / stellete sich an ihres Mannes statt / thäte wun­derliche Dinge / wolte von dannen nicht weichen biß sie drey Türeken erleget und umbgebracht hatte; darnach nähme sie erst ihres Mannes Leichnam / trug ihn in die Kirche / unv bestättiget denselben zur Erden. Eine andere Frau trug auff ihrem Haupt einen Stein / in willens denselben unter die Feinde zu werffen; ihr ward aber das Haupt abgeschossen. Da hub ihre Tochter den blutigen Stein von der Erden auff / wolte gleichfalls den Tod ihrer Mutter rächen / warff zween Türeken damit zu todt / und verletzte auch zween andere mit dem Wurff. Und ob wol auch mehr Weiber/so Stein trugen/von dem Feind beschädiget wur­den / erschracken sie doch nicht darüber / sondern wurff en getrost unter die Türeken / also/daß durch solche männliche Gegenwehr von Mann- und Weibspersonen /so sich zusammen verbanden / und standhafft blieben / der Mahomet Bassa die Stadt zu ver­lassen / und unverrichter Sachen auffzubrechen gezwungen wurde. Hat also den 18. Octobr. nach dem er 40. Tage darvor gelegen / und aus Furcht und Schrecken seines Geschützes ein Theil / welches er selbst vernagelt / hinterlassen /seinen Abzug genommen/und wider nach Griechisch-Weissenburg sich begeben. Da aber die Belagerten in Erla den Abzug der Türeken wahrgenommen / haben sich bey 1000. Mann aus der Stadt den Flüchtigen nachzueilen heraus 274

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