Agria 38. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2002)

Löffler Erzsébet: Az egyház és az egri vár kultusza

Erzsébet Löjfler Die Kirche und der Kult um die Burg Eger Mit dem Wiederaufbau der Burg begann László János Pyrker, Erzbischof von Eger, und legte damit zugleich den Grundstein für den religiösen Burgkult. Nachdem Pyrker 1827 nach Eger versetzt worden war, ließ er die Burg bepflanzen und verwandelte sie durch Errichtung von drei Objekten - dem Kreuzweg, der Statue des Heiligen Stephan und der so genannten Dobó-Kapelle - in eine Pilgerstätte bzw. einen nationalen Gnadenort. Der Erzbischof ließ zunächst, bereits im März 1828, drei Kreuze mit den Bildern Christi und der beiden Räuber aufstellen. Die drei Kreuze sind nach Süden gerichtet, stehen_der Stadt und jener Kathedrale gegenüber, von welcher einst die Prozessionen am Heiligen Stephanstag aufbrachen. Die von Marco Casagrande angefertigte Statue des Heiligen Stephan wurde 1835 auf einem Bündelpfeiler der ehemaligen gotischen Kathedrale aufgestellt. Danach folgte zwischen 1832 und 1836 die Errichtung des aus sieben Stationen bestehenden Kreuzwegs. Die Stationen waren offene Nischen, die Reliefs durch ein auf Brusthöhe mit lanzenförmigen Spitzen auslaufendes schmiedeeisernes Gitter geschützt. Die Kapelle zum Heiligen Grab war auch in Eger ein wichtiger Teil des Kreuzwegs. Die Kapelle entstand aus der ehemaligen Kasernenhalle an der süd­westlichen Seite des Kreuzweghügels. Sie konnte durch eine Gittertür betreten werden, der Fußboden war mit Ziegelsteinen ausgelegt. In der Kapelle befanden sich ein Altar mit einem Tuch darauf, ein Kruzifix, kanonische Tafeln, Kerzenhalter, Kanzel, Betschemel, Almosenbüchse und Bilder. Auf die genaue Einrichtung kann man aus einem erhalten gebliebenen Inventar vom Jahre 1914 schließen. Zur Zerstörung des Kreuzwegs führten zum Teil die mangelhaften Instandhaltungsmaßnahmen sowie schlechte Witterungsverhältnisse (1913 wurde ein Kreuz zum Beispiel durch einen Windsturm gestürzt). Einzelne Stationen wurden später wegen der in den 1920er Jahren begonnenen Ausgrabungen abgerissen, der Rest dann anlässlich der 1958 in Angriff genommenen erneuten Ausgrabungen. Die zweite Station wurde beim Abbruch völlig vernichtet, die übrigen wurden im Wandelgang des Gartens des erzbischöflichen Palastes untergebracht. Die Einrichtung der so genannten Dobó-Kapelle bzw. die Aufstellung des aus Doboruszka herbeigeschafften Grabmals von István Dobó in Eger bildeten eben­falls einen Teil der burgkultschaffenden Tätigkeit des Erzbischofs. Graf János Buttler, der damalige Besitzer von Doboruszka, schenkte Pyrker die Deckplatte 223

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