Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)

Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet

Gräberfelder „mit vielen Waffen" liegen auch von römischem Gesichtspunkt aus an stra­tegisch wichtigen Stellen. 438 Eine Ausnahme bildet das langfristig benutzte Gräberfeld von Madaras-Halmok. 439 „Die relativ kleine Zahl" ist nur in dem Falle gültig, wenn wir das Verhältnis zwischen den Männer- und Waffengräbern innerhalb der einzelnen Perioden in einem lange benutzten Gräberfeld untersuchen! 440 Madaras liegt in der Nähe der römi­schen Grenze, wo die römischen Interessen das Vorhandensein von barbarischen Soldaten nicht unterstützten, und sich diese politische Situation in der Zusammensetzung der Bevölkerung und demzufolge auch im Grabritus zeigt. Bei dem Vergleich ist es noch problematisch, daß nur die in die gleiche Periode einreihbaren Männergräber authentisch verglichen werden können. In den mit Hilfe der Funde als Männergräber bestimmten, mit je einem Graben umgebenen Gräbern (1, 3, 5) und im unbezeichneten Grab 7 des völlig freigelegten Gräberfeldes mit wenigen Bestattungen von Sándorfalva gab es je eine Waffe, was in diesem Fall 100 % der Männergräber bedeutet! Das prozentuale Vorkom­men ist in Tiszavalk, Tiszadob und Mezőszemere wesentlich niedriger. Ein Unterschied zeigt sich in Sándorfalva, wo man vermutlich die Gräber einer Soldatenfamilie erschloß. Das Fehlen einer Waffenkombination weist darauf hin, daß die Soldatenmitglieder der Familie keinen höheren Rang getragen haben könnten. 441 Zuletzt stellte Eszter Istvánovits fest, 442 daß es Waffen im 42,8 % der Gräber von Mezőszemere gab. Diese Angabe steht nicht fest. Untersucht man das Verhältnis der Gräber mit Waffen innerhalb eines Gräberfeldes, muß man diese Zahl nicht zu der Gesamtzahl der Gräber ins Verhältnis stellen, sondern zu der der Männergräber. 443 In Mezőszemere gab es Waffen in 64 % 444 der Männergräber! Von den Angriffswaffen sind das Schwert, Streitmesser, oder der Dolch und die Lanze, von den Schutzwaffen der Schild für die bewaffneten Männergräber von Mező­szemere kennzeichnend. Das wird in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt: 445 438 Hortobágy-Poroshát liegt an der sarmatisch-vandalischen Grenze, in der Nähe eines Zuges des Csörsz-Grabens, Tápé-Malajdok und Csongrád-Laktanya befinden sich bei Flußüberfahrten von Militär- und Handelswegen und Sándorfalva-Eperjes liegt wieder in der Nähe einer Straße. 439 Die Gräber können von der Wende des 2. und 3. Jahrhunderts n. Chr. bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts datiert werden. Im Gräberfeld gab es sieben Gräber mit Lanze und ein mit Schwert, die von Münzen von der Mitte des 2. Jahrhunderts bis zum ersten Drittel des 4. Jahrhunderts n. Chr. datiert wurden: KŐHEGYI Mihály - VÖRÖS Gabriella 1966, 186-187. 440 Ein Standardfehler ist in der heimischen Forschung, wenn man einen Fundort als eine chrono­logisch homogene Einheit behandelt. 441 S. die Gesagten bei der Behandlung der Waffenkombinationen! 442 ISTVÁNOVITS Eszter 1998, 312, Anm. 15. 443 Wenn die Zahl der Gräber mit Toten unbestimmbaren und weiblichen Geschlechtes in einem Gräberfeld höher ist, so wird das prozentuale Verhältnis der Waffengräber natürlich niedriger! 444 Abgerundeter Wert. 445 Die nachfolgenden begründen die wiederholte Anführung des Lebensalters und der Skelettlänge. 84

Next

/
Thumbnails
Contents