Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)

Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet

Schwertern auf. In der zweiten Hälfte des 3. und Anfang des 4 Jahrhunderts ist die Anzahl der bewaffneten Gräber gering, sie wächst nur von der zweiten Hälfte des 4. Jahrhun­derts. Zu dieser Zeit sind schon ganze Serien (Schwert, Lanze, Schild) zu finden, inbe­griffen auch die Pfeilspitzen. 432 Es ist vorstellbar, daß die Gegenstände militärischen Charakters auf den Mann der Frauen oder auf den Vater hindeuten. 433 Das Beilegen der Waffen in Gräbern kann von der Zeit zwischen dem Ende des 2. ­Anfang des 3. Jahrhunderts, aber hauptsächlich von der zweiten Hälfte des 4. nachchrist­lichen Jahrhunderts an zum Teil mit den Kriegen, 434 zum Teil mit der germanischen Wirkung, 435 bzw. mit dem Grabritus der von Osten kommenden Stammresten erklärt wer­den. Bei der Sitte des Waffenbeigebens der späten Zeit muß man auch überlegen, daß solche römische Gegenstände im Grabritus und in der Tracht der mit den Römern ver­bündeten Sarmaten - in erster Linie an den Fundstellen in der Nähe des Wallzuges - auf­tauchen, die ebenfalls die militärische Rolle der Sarmaten betonen. Mihály Párducz brachte die späten Gräber mit Waffenbeigaben aufgrund der Bearbeitung der Gräberfelder von Csongrád-Laktanya bzw. Csongrád-Kenderföldek mit der sozialen Lage der Bestatteten in Verbindung. 436 Die Feststellung von Mihály Párducz führte wahrscheinlich Eszter Istvanovits und Valéria Kulcsár zu der Meinung, als sie über die Zahl der Gräber mit Waffen in den einzelnen Gräberfeldern die folgenden schrieben: „Es ist zu beobach­ten - und das beleuchtet einigermaßen auch die soziale Schichtung -, daß die relativ große (Hortobágy-Poroshát, Tápé-Malajdok, Sándorfalva-Eperjes, Csongrád-Laktanya usw.) bzw. kleine Anzahl der Waffen (Madaras-Halmok usw.) für gewisse Gräberfelder charak­teristisch sind." 437 Aufgrund der geschichtlichen Angaben und der politischen Lage kön­nen aber die aufgezählten Gräberfelder auch anders gedeutet werden. Die erwähnten 432 Aus Mangel an authentischen anthropologischen Analysen ist es aus einem Teil der Funde (mehrere Perlen, Spinnwirtel) auf weibliche Bestattete zu schließen. Beispiele sind: Mindszent, wo eine Lanze in Vergesellschaftung von Armringen, Spinnwirteln und Perlen vorkam (KOVALOVSZKI Julia 1957, 57), Kecskemét-Széktó, wo eine Bronzefibel, eine Email-Fibel mit Tierdarstellung, ein Armring, Spinnwirtel, Eisendolch, Schwert und Lanze neben der Bestatteten im Sarg mit Sargklammern zu finden waren (PÁRDUCZ Mihály 1931, 130, Fundort 215). Es ist fraglich, ob die letzteren, als die Beigaben ein- und desselben Grabes scheinenden Gegenstände wirklich zu diesem Grab gehörten. Die Email-Fibel des Grabes ist in das 2. Jahrhundert n. Chr. zu datieren, die Verwendung der Sargklammern ist aber für eine spätere Zeit kennzeichnend. Es ist vorstellbar, daß eine hundert Jahre ältere Fibel ins Grab gelangte, aber es ist ebenfalls nicht auszuschließen, daß wir die Datierung des Auftretens der Särge mit metallenen Zubehören verändern müssen. (Bei PÁRDUCZ Mihály 1950, 54, 337 werden die früher Geschriebenen mit zwei anderen Gefäßen von derselben Fundstelle ergänzt.) 433 Das ist vielleicht in den Fällen zu vermuten, wenn das Familienmitglied von militärischem Rang anderswo starb, und die rangabzeichnenden Gegenstände - da kein Junge in der Familie lebte - der rangältesten Frau beigegeben wurden. Es ist weniger vorstellbar, daß dieses östliche sauromatische Rituselement nach einer so langen Zeit wieder aufgetreten wäre. 434 Dabei war der Zuwachs sowohl der Erbeutung als auch der gesellschaftlichen Rolle der Soldaten von Bedeutung. 435 Hier werden hauptsächlich die vandalischen und gotischen Wirkungen gedacht. 436 PÁRDUCZ Mihály 1959, 292; PÁRDUCZ Mihály 1963, 53. 437 ISTVANOVITS Eszter - KULCSÁR Valéria 1995, 19. 83

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