Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)

Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet

Grab 58 an der linken Seite des männlichen Beckens vor. Diese Perle konnte ebenfalls zum Schwert gehören. Die Forschung deutete die vom Schwert herunterhängenden Perlen als „magische Perlen" oder „Witwenperlen". 303 Es ist auffallend, daß das Vorkommen von Perlen für die Gräbergruppe I nicht cha­rakteristisch ist. Je eine Perle kam in der nördlichen Grabreihe im westlichen, aus zwei re­gelmäßig angeordneten Reihen bestehenden Teil der Gräbergruppe in einem Frauengrab, in der südlichen Grabreihe in einem Männer- und in einem Frauengrab zum Vorschein. Im östlichen, weniger regelmäßig angeordneten Teil der Gräbergruppe fand man Perlen nur in einem Männer- und in einem Frauengrab, die am weitesten nach Osten lagen. Perlengestickter Gürtel kam aber nur im Frauengrab 59 vor. In der Gräbergruppe II befanden sich Perlen nur im Grab 44, in dem eine der ab­wechslungsreichsten perlengeschmückten Bekleidungen des Gräberfeldes beobachtet wurde. Der Schädel wurde völlig vernichtet, und einer der Zähne gelangte unter die Perlen des linken Ober- und Unterarmes. Das wurde höchstwahrscheinlich durch ein Tier verur­sacht, dessen Gang bei der Freilegung nicht zu bemerken war. Die um die rechte und linke Schulter des Mädchens gefundenen Perlen konnten aus der Halskette stammen, aber auch einige Perlen der Halskette konnten in die Gegend des linken Ober- und Unterarmes gelangen. Soviel ist aber sicher, daß nicht alle der auf dem rechten und linken Ober- und Unterarm gefundenen Perlen zur Halskette gehören konnten. Die Ärmel des Kleides konnten 304 längs perlengestickt sein. Die auf den Handgelenken der Toten vorgekomme­nen Perlen waren Reste entweder von Perlenarmbändern oder Perlenverzierungen der Ärmel. An der äußeren Seite des linken Oberschenkelknochens kam der Rest eines in zwei Reihen mit Perlen senkrecht gestickten Textilgürtels vor. 305 Auch um die Knöchel des Mädchens kamen Perlenreihen vor. 306 In der Gräbergruppe III lagen sechs Perlen in einem Umkreis von 10 cm auf dem lin­ken Schlüsselbein der Toten im Frauengrab 54. Es ist fraglich, ob sie aus einer zur Seite gerutschten Halskette stammen, oder zur Verzierung des Kleides gehörten. Perlenreihen kamen auf beiden Handgelenken zum Vorschein. Obwohl beide Bronzeringe, die zwi­schen dem linken Handgelenk und dem Becken vorzufinden waren, wahrscheinlich zur Befestigung des Textilgürtels dienten, war der Gürtel hier mit Perlen nicht gestickt. Das Eisenmesser der Frau wurde an dem vom Gürtel herunterhängenden Lederriemen oder Textilband befestigt, darauf wurde eine kleine, zylindrisch gewickelte Silberblechperle aufgezogen. Im Frauengrab 55 lag ein Teil der Funde der Halsgegend wegen der sekundären Lage in einem Umkreis von 6 cm am rechten Schulterbein auf der Grabsohle, der andere Haufen der Funde befand sich an der anderen Seite des Brustkorbes über den Knochen, in einem Umkreis ca. von 10 cm. Unter dem rechten Schulterbein waren 214 Perlen. Unter ihnen gab es zwei kleine Bronzeringe mit offenem Ende, die entweder zu den Anhängern gehörten oder die Halsketten zusammenhielten. Bei dem linken Schlüsselbein fand man 63 Perlen. Ebenda kamen eine bronzene Lunula und ein anderer Anhänger vor. 307 An der äußeren Seite des linken Armes lagen zwei Perlen, aufgrund ihrer 303 WERNER, Joachim 1956.26-37, TEMPELMANN-MACZYNSKA, Magdalena 1985, 145-146. 304 S. die Beschreibung des Grabes! 305 In der Nähe lagen das Messer, die Cypraea und auch der rechteckige Anhänger. 306 Aufgrund der Lage der Perlen ist es nicht zu entscheiden, ob das die Perlenverzierung eines lan­gen Kleides oder die von Hosenbeinen war. 307 Es ist fraglich, ob auch die Fibelspirale auf die Halskette aufgefädelt wurde. 67

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