Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)

Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet

gutem Zustand in mehreren späten Gräbern vorkamen. 245 Die späten Münzen datieren die Gräber mit größerer Wahrscheinlichkeit, obwohl sie auch hier eher ein terminus post quem anbieten. In Beziehung mit den späten Münzen aus dem 4. Jahrhundert müssen wir noch auf eine Meinung eingehen. Das Wachstum der Zahl der Münzen in dem Barbaricum wird von einigen Forschern mit den friedlicheren Jahren nach den Kriegen von 332 bis 334 erklärt. 246 Dabei ergibt sich das Problem, daß die Anzahl von anderen Gegenständen römischer Herkunft nicht zunimmt, so kann der Handel als Hauptquelle abgelehnt wer­den. Wahrscheinlicher ist, daß die Münzen teils infolge der Kriege ins Barbaricum gelangten, teils aber als das Stipendium der im Barbaricum zur Zeit des römisch-sar­matischen Bundes dienenden römischen und verbündeten barbarischen Soldaten be­wertet werden können. Man darf nicht außer acht lassen, daß die Bronzemünzen in der späten Periode wesentlich minderwertiger waren als die frühen Silbermünzen, so ist auch ihre Zahl höher. Man muß noch hinzufügen, daß die Frage der Münzen in dem Barbaricum ohne die Berücksichtigung des römischen Geldumlaufes nicht untersucht werden kann, 247 da die Geldmenge des sarmatischen Gebiets davon in großem Maße abhängt. 248 Im allgemeinen wurde eine Münze als Obolus dem Toten beigegeben, zwei Obolusse kommen in demselben Grab selten und mehrere noch seltener vor. Im Grab 8 von Püspökladány-Görepart fand man 14 (!) Münzen (von Traian bis Marcus Aurelius), 249 und im Männergrab von Szeged-Tarján kamen vier Münzen des Constantinus I zum Vorschein. 25 °Betrachtet man die als Anhänger benutzten Münzen und die Obolusse, ist es feststellbar, daß sie in sehr geringer Anzahl in den Gräbern der sar­matischen Gräberfelder auftauchen. 251 In Mezőszemere kamen insgesamt 17 Obolusse in 25 Gräbern vor. Dadurch ragt sich dieses Gräberfeld von den publizierten sarmatischen Gräberfeldern hervor, da es hier Obolusse in 43 % der Bestattungen gab. 252 Totenobolusse können in dem sarmatischen Barbaricum in den Männergräbern am häufigsten beobachtet werden, 253 seltener tauchen sie in Frauen- und noch seltener in Kindergräbern 245 KULCSÁR Valéria 1998, Anm. 59 auf der Seite 58. 246 KŐHEGYI Mihály 1972, 108; FÜLÖP Gyula 1976, 258, Anm. 26. 247 Z. B. Das Wachstum der Emission, die Devalvations- und Inflationsperioden. 248 Das zeigte sich schön schon bei der Bearbeitung der Hild-Sammlung (VADAY Andrea 1975, Abb. 4). Seit der Erscheinung dieses Buches wurden zahlreiche neue Studien über den pan­nonischen Geldumlauf veröffentlicht, was die oben gesagten noch mehr bestätigt. 249 NEPPER Ibolya 1975. Die zeitliche Verteilung der Gepräge weist eher auf Thesaurierung hin. 250 VÖRÖS Gabriella 1988, 116. Dieses Grab gehört zu den wenigen Bestattungen, wo das Grab durch die Münzen vermutlich datiert werden kann. Die vier Münzen lagen auf dem linken Teil des Beckens nebeneinander, auf die Tasche hinweisend. 251 KULCSÁR Valéria 1998, 58. 34-35 % der untersuchten Fundorte wies Münzbeigaben auf. Nur 9,5 % der Gräber enthielt Münzen! In einem Gräberfeld gab es Münzen durchschnittlich in 10 % der Bestattungen. 252 In Tiszadob wurden sechs Münzen in den S-N-orientierten Gräbern gefunden. ISTVÁNOVITS Eszter 1993, 132 und Anm. 157. 253 Aufgrund der bis dahin bekannten Grabfunde kommen die Obolusse in den frühen Männergräbern vor. Sie wurden erst später Frauen und Kindern beigegeben. 59

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