Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)
Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet
auf. 254 In Mezőszemere kamen Obolusse sowohl in Frauen- als auch in Männergräbern vor, obwohl in Frauengräbern wesentlich seltener. In Kinderbestattungen gab es keine Münze auf diesem Fundort, aber im Grab eines Jungen tauchte es schon auf. Zwei Obolusse kamen in zwei Gräbern vor (Männergrab 33 und Frauengrab 44). Untersucht man die Stelle der Obolusse, findet man, daß die Münzbeigaben in allen drei Gräbergruppen sowohl in den Männer- als auch in den Frauengräbern überwiegend in der Beckengegend vorkamen. 255 In den Gräberfeldern konnte man in den Männergräbern in mehreren Fällen beobachten, daß die Münze in der auf den Gürtel gehängten Tasche beigegben wurde. Eine Frage ist, ob die in den Gräbern von Mezőszemere gefundenen Münzen in Taschen waren. 256 Im Grab 30 lag die Münze in Vergesellschaftung eines Messers an der rechten Schulter des Toten. 257 Da die Spuren der aus organischem Material gemachten Taschen nur selten erhalten bleiben, ist es sicher nicht zu entscheiden, ob die Tasche im gegebenen Fall mit dem Messer und der Münze an die Schulter gelegt wurde, oder die ungewöhnliche Lage der Gegenstände eine andere Ursache hat. Die Lage der Obolusse von Mezőszemere zeigt keine bestimmte Tedenz. Abgesehen von den in der Füllerde der Gräber vorgekommenen Münzen lagen 25 % der Obolusse an der linken, 33 % an der rechten Seite des Skelettes, und 42 % kamen in der mittleren Gegend, in dem Becken vor. Die letzteren könnten vielleicht in einer Tasche gewesen sein. 258 Sie kamen in den Bestattungen beider Geschlechter vor, also wenn sie in einer Tasche waren, ist die Taschentracht bei beiden Geschlechtern anzunehmen. 259 In Tiszadob befand sich die Münze in fünf (Grab 5, 19, 25, 31, 34) von den sechs Bestattungen mit Obolusbeigabe immer an der linken Seite des Skelettes. 260 Nur im Falle von nicht ausgeraubten und ausreichend dokumentierten Gräbern kann man untersuchen, ob es sich bei den an ungewöhnlichen Stellen (in verschiedenen Teilen der Gräber, vom Toten weiter entfernt, oder 254 Auf dem Fundort Madaras-halmok gab es Obolusse in 39 Männer-, 16 Frauen- und 5 Kindergräbern! In der im Gang befindlichen Bearbeitung dieses Gräberfeldes werden diese Zahlen aufgrund der Datierung der Gräber innerhalb der chronologischen Reihe des Gräberfeldes von Mihály Kőhegyi und Gabriella Vörös weiter verfeinert. Eszter Istvánovits und Valéria Kulcsár schreiben, daß Münzen Kindern ausschließlich als Schmucksachen beigegeben wurden: ISTVÁNOVITS Eszter - KULCSÁR Valéria 1996, 71. Diese Feststellung ist umso mehr merkwürdiger, da sie auf der Seite 71 in der Anm. 1 für die Benutzung des unveröffentlichten Materials von Madaras Mihály Kőhegyi danksagen! 255 Im Laufe der Bearbeitung des sarmatischen Materials des Mitteltheißgebietes - VADAY Andrea 1989, 186-187 - wurde es schon klar, daß sie in den meisten Fällen in der Hand- und Beckengegend vorkommen. 256 VADAY Andrea - SZŐKE Béla Miklós 1983, 118; VADAY Andrea 1989, 186-187; ISTVÁNOVITS Eszter 1993, 132. 257 Die Messer wurden im allgemeinen entweder auf den Gürtel gehängt oder in der Tasche in den sarmatischen Gräbern beigegeben. 258 Die meisten spätrömischen Münzen kommen ebenfalls in marsupium in den Bestattungen vor. 259 Im Frauengrab 13 von Szíhalom-Pamlényi-tábla beobachtete die Ausgräberin die Verfärbung des organischen Materials der Tasche: VÁRADI Adél 1997, 191. Eine Frage ist, wo die in diesem Grab gefundenen beiden Bronzeperlen lagen, und ob sie zu der Tasche gehören konn ten. 260 Im Grab 6 konnte die ursprüngliche Lage der Münze nicht bestimmt werden. ISTVÁNOVITS Eszter 1993, 133. 60