Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)

Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet

anderen Gegenstände sind oft wesenlich jünger als die Prägezeit der Münzen. 236 Die Analyse des langen Lebens der Silbermünzen bei den Sarmaten übertrifft die Rahmen der Publikation des Gräberfeldes von Mezőszemre. Mihály Kőhegyi 237 schloß auf den Umlauf der römischen Münzen im Barbaricum daraus, daß alle Münzen der Gräber mit mehreren Münzenbeigaben innerhalb von 20 Jahren geprägt wurden. Anderswo erklärt er ihre Anwesenheit mit zwei Handelswegen. 238 Der barbarische - auf römischer Basis ruhende ­Geldumlauf ist aber fraglich. 239 Die in das 2. bzw. vom Ende des 3. bis in das 4. Jahr­hundert datierbaren Münzen können nicht einheitlich behandelt werden. Der Deutung der römischen Münzen im Geldumlauf widerspricht es, daß die Münzen der frühen, sog. pro­vinzialen Phase der römisch-barbarischen Handels nur sporadisch, zumeist in späteren Gräbern auftauchen. Sie sind nur in der ersten Phase des Handels des Reiches (marko­mannische Kriege) in größerer Zahl bekannt. 240 In der darauffolgenden Periode - in der intensivsten römisch-barbarischen Handelsphase - fehlen sie aber beinahe vollkommen! Auch bei der Wertung der spätkaiserzeitlichen Münzen ist kein Geldumlauf wahrschein­lich, da die Zahl der römischen Handelswaren bei den Sarmaten fast auf das Minimum sinkt. 241 Es ist wahrscheinlicher, daß das Silber in der an Metallrohstoff armen Tiefebene von den Sarmaten eher thesauriert wurde. Daraufweist auch das Grab 36 von Törökszent­miklós-Surján 242 hin, in dem es eine republikzeitliche Münze (familia Cornelia) - aber als Anhänger - außer dem Faustina iunior-Obolus gab. 243 Da die Münzen aus dem 2. Jahr­hundert sehr abgewetzt sind, könnte man auch an ihren Umlauf in der sarmatischen Binnenhandel denken, aber sie konnten sich auch im Laufe der Thesaurierung wetzen. Für die Thesaurierung spricht es ebenfalls, daß frühe (Antoninus-zeitliche) 244 Silbermünzen in wurde in der Dnjeprgegend und in Romaski beobachtet, wo Münzen aus dem 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. in Gräbern aus dem 4. und 5. Jahrhundert auftauchten: BRAJEEVSKIJ, M. Jurij 1960, 142. 236 VAD AY Andrea 1989, 186. 237 KŐHEGYI Mihály 1974, 115; KŐHEGYI Mihály 1974, 116. 238 KŐHEGYI Mihály 1972, 109. 239 Die Lage der Forschung muß aber im ungarischen Barbaricum beachtet werden: Infolge der langen und intensiven Tätigkeit im Museum von Szeged sind die Forschungsergebnisse im Komitat Csongrád viel betonter als in den anderen Gebieten der Tiefebene. Es ist kein Zufall, daß auch KERÉNYI, Károly 1956, 18 auf die relativ hohe Zahl der Münzen aufmerksam wurde. 240 Auch der überwiegende Teil dieser stammt aus späten Fundverbänden. 241 Bei der Wertung der späten Münzen muß auch der Gedanke aufgeworfen werden, wonach diese Funde nicht nur als aus Plünderung stammende Kriegsbeute, sondern auch als Stipendium für die Barbaren in das Barbaricum gelangen konnten, aber sie auch mit der Bewegung der römi­schen Truppen im Barbaricum in Beziehung gebracht werden können. 242 VADAY Andrea 1985 B, 348. 243 Auch in der Münzsammlung von Viktor Hild wurden republikzeitliche Münzen aus dem Barbaricum aufbewahrt: VADAY Andrea 1975. Von mehreren Standpunkten aus ist es unwahrscheinlich, daß sie dem archäologischen Nachlaß der dieses Gebiet vor den Sarmaten beherrschenden Daken zugeordnet werden könnten. 244 Wir sind mit der Anschauung nicht einverstanden, die das Beilegen der Obolusse mit dem Beginn des römischen Handels in Zusammenhang bringt: KULCSÁR Valéria 1998, 58. Dieser Brauch verbreitete sich unter römischer Wirkung im Barbaricum. S. VADAY Andrea 1989, 187. 58

Next

/
Thumbnails
Contents