Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)

Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet

Auffallend ist noch, daß die Gräber mit Glasbecherbeigabe einander nahe, in der Nachbarschaft der in der Mitte der nördlichen Grabreihe der Gräbergruppe I gefundenen getüpfelten Glasbecher (29 und 30) und des Grabes 34 der südlichen Grabreihe, am östlichen Rand der Grabreihe (Abb. 64) lagen. Die Glasbecher sind teure Artikel, die sich schwer liefern lassen. So ist es in Mezőszemere nicht auszuschließen, daß diese hier als Geschenke gelten, 222 und gleichzeitig zu den Barbaren gelangen konnten. Spinnwirtel gab es nur in einem Grab der Grabgruppe (Grab 35). Er lag an der östli­chen Längswand des Grabes, rechts vom Schienbein. Im Grab 40 fand man den Spinn­wirtel an der äußeren Seite des rechten Unterarmes, aber innerhalb des Leichentuches. 223 Tierknochen (Knochen eines unbestimmbaren Tieres und das Schienbein eines Rindes) wurden im Grab 28 224 und 58 gefunden. Im letzteren Fall geriet der Tierknochen sekundär mit anderen - nicht zu dem Grab gehörenden - Gegenständen vom Niveau der früheren Siedlungen in die Auffüllung des Grabes. 225 Von den 19 Gräbern der ersten Gräbergruppe enthielten nur sechs keine Münze. 226 Nachstehend werden die Gräber mit Obolusbeigabe der Gräbergruppe I zusammengefaßt: 222 Im spätrömischen Gräberfeld von Hegyeshalom-Holdas-szántók kam ein ähnlicher Becher zum Vorschein. Die Bearbeitung dieses Gräberfeldes ist im Gang. Aus Gefälligkeit von András Figler können wir uns auf das Material berufen, dafür bedanken wir uns auch diesmal bei ihm. 223 Der Spinnrockenstiel wurde im allgemeinen an die rechte Hand der Toten gelegt. VADAY Andrea 1989, 6/10. 224 S. die Beschreibung des Grabes! 225 KULCSÁR Valéria 1998, 70-72 beschäftigte sich mit den in den sarmatischen Gräbern des Karpatebeckens selten vorkommenden Tierknochen. Obwohl es verführerisch wäre, müssen die Tierknochen in Mezőszemere für ein zufälliges Hinkommen aus dem Abfall der früheren Siedlung und nicht für „Speiseopfer" gehalten werden. Das Vorkommen der Tierknochen innerhalb der Gräberfelder müßte in der Hinsicht, ob es auf dem gegebenen Fundort eine Siedlung aus früheren Epochen gab, woher die Tierknochen in die Füllerde der Gräber sekundär geraten konnten, erneut untersucht werden. Die von Valéria Kulcsár berufenen Literaturangaben weisen darauf hin, daß die Tierfleischbeigabe in den östlichen sarmatischen Gebieten keine Besonderheit ist. Wir müssen nochmals betonen, daß die östlichen Rituselemente vereinfacht und im Vergleich zu dem Osten „verarmt" und mit neuen, in Osten ungewöhnlichen Ritus- und Materialelementen ergänzt bei den Sarmaten des Karpatenbeckens auftauchen. Eben darum muß man bei den sporadisch vorkommenden Erscheinungen mit großer Vorsicht vorgehen. Es ist vorstellbar, daß die Fleischbeigabe im örtlichen Ritus nicht mehr gänglich ist, und sie nur in den Gräbern der neuen Einwanderer innerhalb der Sarmatenzeit auftaucht. Soviel ist sicher, daß es keine, auf Speisebeigaben hinweisenden Tierknochen in Gräbern der Frühsarmatenzeit gibt! Die von Valéria Kulcsár erwähnten Fundorte mit Fleischbeigabe können in die Zeitspanne zwischen der Mitte des 2. und der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts datiert werden, und sie tauchen zumeist in Hügelgräbern auf, z. B. in den Madaras-Hügeln. In einigen Fällen kamen die Tierknochen in der aufgetragenen Erde des Hügels zum Vorschein. Die gründliche Untersuchung dieser Frage übergeht die gegebenen Grenzen der vorliegenden Studie. 226 Diese sind die Männergräber 26 und 58, das Grab 27 mit einem Toten unbestimmbaren Geschlechtes, das Grab 32 mit dem Skelett eines jungen Mädchens, das Frauengrab 35, das Grab 39 mit dem Skelett eines Jungen und das leere Grab 34. Der Münzanhänger des Grabes 31 wird unter den Obolussen nicht angegeben. 55

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