Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)

Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet

mit Pfostenkonstruktion bestehenden neolithischen Siedlungsteil kam das Fundmaterial des klassischen Alföld-Linienbandkeramik-Tiszadob-Typs (Bruchstücke von Gefäßen, Idolen, Stein- und Knochengeräten usw.) vor. In der Siedlung gab es auch ein Hockergrab. Es ist anzunehmen, daß die übrigen Teile der am Ufer des einstigen kleinen Baches liegen­den Siedlung auch an der westlichen Seite des Bachbettes zu finden sind und die Siedlung sich in südlicher Richtung fortsetzt. Nach der Auflassung der neolithischen Siedlung wurde dieser Fundort erst in der Spätbronzezeit wieder bewohnt, darauf weisen die in einem Netzsystem vorgekommenen Gräber eines Urnengräberfeldes hin. Wie die neolithische Siedlung, setzt sich auch das spätbronzezeitliche Gräberfeld außerhalb des freigelegten Gebietes fort. Nach der Spätbronzezeit war der Fundort archäologisch wieder intakt, die am Rand der sarmatischen Siedlung gegrabenen Abfallgruben stammen aus der Römerzeit. Diese befanden sich in kleineren Gruppen und kamen im ganzen Gebiet der Ausgrabung vor. Der Durchmesser der Gruben schwankte um 120-150-180 cm. Sie waren überwiegend bienenkorbförmige Speicherguben, die von den Bewohnern sekundär als Abfallgruben benutzt wurden. In diesen Gruben gab es ein recht ärmliches archäologisches und archäo­zoologisches Material. Später als die Siedlung kann der 5-5,5 m breite Graben datiert werden, der das Aus­grabungsareal in SW-NO-Richtung durchzieht, und nach der magnetometrischen Aufnahme mindestens 250 m lang schnurstracks läuft. Dieser Graben kann mit dem Zug des Csörsz-Grabens identifiziert werden. Im Freilegungsgebiet läuft ein kleinerer, nur 60-70 cm breiter Graben in ähnlicher Richung, 10 m südlich vom Schanzgraben. Dieser Graben zieht sich - wie es auf der geophysischen Aufnahme schön zu sehen ist - mit dem großen Schanzgraben parallel hin. Man kann gut beobachten, daß der kleinere Graben mit einem kreisbogigen Abschluß unterbrochen wurde und er sich nach einer 5 m langen Strecke wieder mit einem kreisbogigen Abschluß fortsetzt. Der kleine Graben ist wahrscheinlich der Fundamentgraben der an der inneren Seite der Schanze errichteten Palisade und die Unterbrechung deutet vermutlich auf ein Tor, einen Zugang (?) hin. Auf der geophysischen Aufnahme ist es ebenfalls gut zu beobachten, daß mehrere Unterbre­chungen den kleineren Graben entlang zu finden sind. Diese können ebenfalls torartige Anlagen bezeichnen. Die Gleichzeitigkeit der durch die Gruben bezeichneten Siedlung und der Wehranlage - Schanze und Palisade - kann ausgeschlossen werden, weil die Sied­lungsobjekte bzw. das vallum und die fossa stellenweise in Superposition sind, die letz­teren bedecken bzw. durchschneiden die Siedlungsobjekte. Das arpadenzeitliche Gräberfeldsdetail vertritt die späteste Periode des Fundortes. Im Laufe der Ausgrabung kamen 23 Gräber vor, in denen nur einige atypische bronzene Schmucksachen (Ring, Armring, tordierter Torques und Perle) vorhanden waren. Die Gräber waren NW-SO-orientiert und hatten eine sehr schmale Grabgrube. Das Gräberfeldsdetail kam auf dem östlichen Teil des Fundortes zum Vorschein, die Gräber waren in Reihen angeordnet. Nach Osten setzt sich das arpadenzeitliche Gräberfeld eben­so regelmäßig fort. Auf dem südlichen Teil des Fundortes kamen die Gräbergruppen des spätkaiser-frühvölkerwanderungszeitlichen Gräberfeldes vor, die in dem vorliegenden Vorbericht veröffentlicht werden. 3 3 Die vollkommene Materialvorlage wird in der nahen Zukunft publiziert. 6

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