Agria 36. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2000)

Petercsák Tivadar: Paraszti közbirtokosságok, legeltetési társulatok Heves megyében

Schreiber) verantwortlich. In den wichtigsten Angelegenheiten (Verpflichtung der Hirten, Festsetzung der Hirtenvergütung, Zuchttierkauf, Pflege der Weide, Investitionen, Verpachtung einzelner Nießbrauchsrechte) beschloß die Generalversammlung. Die Instandhaltung der Weiden und ihrer Ausstattung (z.B. Brunnen, Gebäude) bzw. das Mähen der Gemeindewiesen, die Einbringung des Heus wurden von den Bauern in der Regel in Pflichtarbeitseinsatz durchgeführt, und an dem alle teilnehmen mußten. Die Kompossessorate arbeiteten im Rahmen eines von der Generalversammlung bewilligten Budgets. Die wichtigsten Ausgabeposten waren die Steuern, Aufwendungen auf Erhaltung der Weiden und Wälder, Beschaffung von Zuchttieren und ihre Fütterung, die Vergütung der Angestellten und Amtsträger. Als Deckung für diese Ausgaben dienten die Nutzungsgebühren für Weiden und Zuchttiere, der Absatz von Holz aus dem gemein­samen Wald, die Vermietung des Jagdrechtes, Betreibung der Steinbrüche und Kiesgruben und die Vermietung der Schmiede. Wenn sich ein Defizit in der Deckung der notwendi­gen Ausgaben zeigte, erhob das Kompossessorat einen Beitrag im Verhältnis zu den jew­eiligen Beteiligungen. Die inneren Ordnungen der landwirtschaftlichen Gemeinschaften im Komitat Heves setzten den betroffenen Besitzern unter Bewahrung der Traditionen des mehrere Jahrhunderte alten Gewohnheitsrechtes einerseits Schranken, anderseits paßten sie sich den von lokalen und nationalen Gesetzen vorgesehenen Bedingungen flexibel an. In der Tätigkeit der Kompossessorate kam sowohl die innere Autonomie als auch die regelmäßige gemeinschaftliche Kontrolle zur Geltung. Die auf Selbstverwaltungsbasis tätigen Körperschaften stellten ein Verbindungsglied zwischen den Aufsichtsbehörden und der politischen Führung der Gemeinde sowie den Mitgliedern des das Weideland nutzenden Kompossessorats dar. 278

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