Agria 35. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1999)

Veres Gábor: Velkenye. Egy barkó község történeti-néprajzi vizsgálata

TÓTH Zoltán György 1947 A barkók öröklési jogszokásai. Eger. UJVÁRY Zoltán 1977 Gömöri népdalok és népballadák. Miskolc. 1981 A migráció és a kolonizáció szerepe Gömör népi kultúrájában in: A csehszlovákiai ma­gyar nemzetiség néprajzi kutatása. 54-62. Pozsony. 1982 Interetnikus kapcsolatok Gömör népi kultúrájában in: A gömöri falvak néprajza 20-32. Miskolc. 1985 Gömör néprajza I. Tanulmánykötet. Debrecen. 1986 Fejezetek Gömör folklórjához in: Gömör néprajza V. Debrecen. 1993 Születéstől a halálig in: Gömör néprajza XL. Debrecen. VIGA Gyula 1990 Árucsere és migráció Észak-Magyarországon. Debrecen-Miskolc. Veres Gábor Velkenye Historisch-ethnographische Untersuchung einer barko-gemeinde Velkenye ist ein Dorf römisch-katholischen Religionsbekenntnisses - zusammen mit den Orten Bánréve und Sajópüspöki die nördlichste Kirchengemeinde der "Barkóság" (etwa: Barkoland, Bar­kovolk) genannten ethnographischen Region. Zwischen den erwähnten Gemeinden läßt sich eine ethnische, folkloristische Verbindung erkennen. Als Folge der Einkeilung grenzt Velkenye nur süd­lich an katholische Gemeinden, ansonsten sind alle Nachbargemeinden evangelisch. Neben der Religion haben auch der gemeinsame Gutsbesitzer und der oft der gemeinsame Seelsorger in hohem Maße zum Austausch ethnographischer Elemente, zu deren gemeinsamen Änderung beigetragen. Die geographische Nähe führte zu ähnlicher Wirtschaftsführungs- und Bauweise, und auch ihre Geschichte war durch viele Fäden miteinander verflochten. Ab 1920 wurde Velkenye Teil des Ge­bietes der Tschechoslowakei. Durch die große Politik wurde hier eine ganz andere Entwicklungs­richtung bestimmt als für die diesseits der Grenze gebliebenen Gemeinden. Die Bevölkerung ver­suchte ihr Leben - um fortzukommen - den veränderten Verhältnissen anzupassen. Die Mehrheit der homogen ungarischen Bevölkerung eignete sich neben der Muttersprache das Slowakische an. Heute sind fast alle im Dorf zweisprachig, selbst diejenigen - ihr Anteil beträgt 13 % gemäß Volks­zählung 1980 -, die sich zum Slowakentum bekannt haben. Die Siedlung war durch endogame Ehen gekennzeichnet, was ergab, daß urwüchsige Namen in hoher Zahl erhalten blieben. Die Endogamie überschritt die Religionsgrenzen nur sehr selten, selb­st wenn sie über die Grenzen der Siedlung hinausging. Damit kann die auch noch heute bestehende Religionshomogenität erklärt werden, die wiederum dazu führte, daß sich die kulturelle Absonde­rung gegenüber den umgebenden evangelischen Dörfern noch weiter vertieft hat. Die Religion legte auch den Rahmen des Alltagslebens fest. Die sich regelmäßig wiederholenden Zeremonien übten auf die Erwachsenen, der kirchliche Elementarunterricht auf die Kinder tiefen Eindruck aus. Das Zugehörigkeitsgefühl zu den kultischen Überlieferungen wurde durch die regelmäßigen Wallfahrten nach Mátraverebély-Szentkút verstärkt. Die kirchlichen Feiertage, Kirchweihfeste wiederholten sich zyklisch, Jahr für Jahr. Der tägliche, wöchentliche, jährliche Kreislauf des religiösen Lebens hat die einzelnen zu einer religiösen Dorfgemeinschaft geformt. 370

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