Agria 33. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1997)

Berecz Mátyás: Vázlat Danielik Napomuk János püspök közéleti pályájáról (1817–1888)

Mátyás Berecz Überblick des öffentlichen Wirkens des Bischofs Nepomuk János Danielik (1817-1888) János Danielik, der gelehrte geistliche Mann, gehört zu den Persönlichkeiten unse­rer engeren Heimat, die unverdient vergessen wurden. Seinem Namen begegnen wir in den zeitgenössischen Werken nur selten und meistens oberflächlich. Zu seiner Zeit war Danielik aber eine allseits bekannte Persönlichkeit, selbst der große Schriftsteller Jókai wurde durch ihn inspiriert. Das Lebenswerk Danieliks ist ein früher Versuch, die heimi­sche katholische Kirche zu erneuern. Bezeichnend für sein gesellschaftspolitisches Denken war die große Offenheit. Das auf föderalistischen Grundlagen beruhende nationale Einheitsstreben der Konservativen und die Vorstellungen der Liberalen, in erster Linie der ehemaligen Zentrumsgruppe, bildeten eine harmonische Einheit mit den Gedanken einer katholischen Erneuerung. Danielik, der seine Laufbahn in einer Reihe von Vorkämpfern der kirchlichen Lite­ratur, als dem Hof verpflichteter Publizist begann, fand nach dem Freiheitskampf seinen Platz im öffentlichen Leben an der Seite einer politischen Gruppe, die sich der Willkür­herrschaft des Hofes widersetzte. Als Chefredakteur der „Religion", des bedeutendsten zeitgenössischen kirchlichen Blattes, stellte er ein weitgespanntes Verbindungssystem her, von dem er später an der Spitze der „Szent István" Gesellschaft erfolgreich Gebrauch machte. Zu Beginn der 1850er Jahre war er einer der vertrauten Ratgeber des Fürstprimas. Er wurde als Autorität der heimischen Journalistik und des wissenschaftlichen Lebens gezählt. Der Freiherr Zsigmond Kemény, die große Persönlichkeit des zentralistischen Kreises, gehörte zu seinen persönlichen Freunden. Trotz seiner grundlegend konservati­ven föderalistischen Haltung hielt Danielik gute Beziehungen zu den Regierungskreisen. Teilweise deswegen hatte er eine steile kirchliche Karriere von der Würde eines Domherren bis zum Rang eines Titularbischofs. Die letztere wurde von ihm 1861 mit dem Amt des Statthalterrates erworben. Seine Person war ein bestimmtes Bindeglied unter den zeitgenössischen politischen Kräften bzw. Richtungen. Im Winter 1864/65 nahm er mit seinem Freund, dem Freiherrn Antal August, an den Geheimverhandlungen teil, bei denen der Ausgleich von 1867 vorbereitet wurde. Es ist die Ironie des Schicksals, daß seine vielleicht bedeutendste Rolle in seiner öffentlichen Laufbahn erst heute bekannt wurde. Sein Lebenswerk blieb aber unvollendet. Seine bohème Lebensführung, seine unge­bändigten Ausschweifungen mit seinem Freund, dem Freiherrn Kemény, machten ihn zu einer allgemein bekannten Gestalt des gesellschaftlichen Lebens in Pest, aber seine immer häufigeren Geldprobleme bzw. die mit diesen Problemen in Verbindung stehenden Skan­dale verursachten seinen Sturz. Er verließ die Hauptstadt und zog freiwillig in die Verban­nung. Er ließ sich in Eger nieder, wo er die letzte Zeit seines Lebens der Wissenschaft und Religion widmete. Er wurde vom Erzbischof Samassa zum Vikar ernannt und beendete seine kirchliche Laufbahn als Direktor des juristischen Lyzeums in Eger. 342

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