Agria 29.-30. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1993-1994)

Sugár István: Az egri vár gazdasági, adminisztrációs és katonai szervezete

István Sugár Der wirtschaftliche, Administrations­und Millitärapparat der Burg von Eger Die Bewirtschaftung des ausgedehntesten Burgbesitzes des Landes, der Burg von Eger, diente einem einzigen Zweck, und zwar der strategisch wichtige Schlüsselposi­tion erfüllende Festung. Obwohl der wirtschaftliche und militärische Apparat der Burg einzeln ausgebaut wurden, bildeten aber diese zwei Apparate eine organische Einheit, in der diese miteinander eng verknüpft, einander komplex ergänzend, hilfreich waren, wodurch die verantwortungsvolle Funktion der Festung immer vollkommener erfüllt wurde. Im Besitz der im Archiv aufschließbaran Quellen ist es unerläßlich, den wirtschaft­lichen und militärischen Apparat, d. h. die Verwaltung der Burg gemeinsam mit der Maschinerie aufzuschlüsseln und zu prüfen, wie sorgfältig und sicher die gewonhenen Erfahrungen ausgebaut wurden, und mit deren Hilfe die Burg von Eger die militärische Verteidigung eines Landesteiles stattlicher Ausdehnung erfüllen konnte. Das Resultat dieser Forschung ist auch darum von großer Bedeutung, weil eine Prüfung bei anderen Grenzburgen in Ungarn wegen Mangel an archivarischen Quellen unmöglich ist. An der Spitze des mächtigen Burggebietes stand einer der vom Herrscher ernann­ten zweien Burgvogte, der sogenannte erste Burgvogt und Provisor in einem. Seine Tätigkeit und Aufgabe wurden durch die Weisung des Königs vorgeschrieben. Er stand nicht nur an der Spitze des Militärs der Burg, sondern er war auch der höchste Führer und Verantwortliche für die Burgbewirtschaftung auch. Seine Wirtschaftsarbeit mußte er immer mit Wissen und Willen des königlichen Aufsehers leisten. Ein Schreiber half ihm bei der Arbeit. Sein Gehalt bestand aus zwei Teilen. Einerseits gebührte ihm der Betrag „pecunia mensualis" von 50 Ft, und anderseits als Burgkommandant von 100 Husaren erhielt er auch für 16 Reitern je 3 Ft pro Pferd und pro Monat auch. Der Vizeprovisor der Burg war dem ersten Burgvogt bei dessen Hofschulzenamt behilflich. Der zweite Burgvogt der Burg von Eger, der zwar im Rang mit seinem „Collegén", mit dem Provisor-Burgvogt gleich war, und diesen im Bedarfsfall mit vollem Recht und Wirkungskreis auch vertreten konnte, aber seine Aufgabe war ausgesprochen mit Prob­lemen militärischer Art der Burg verbunden. Der königliche Aufseher versah die strenge Überwachung allerleier Einnahmen und Ausgaben der Burg laut der Ordnung der Ungarischen Kammer, und er mußte in diesem seinem Amt eng mit dem ersten Provisor-Burgvogt mitwirken. Der Rechnungsführer („rationalista") mußte die Einnahmen und die Ausgaben der Burg von Eger registrieren, und in dessen Rahmen bildete die Durchführung und Buchung der ganzen Finanzwirtschaft seine Aufgabe. Die Burg verfügte über weitläufiges wirtschaftlich-administratives Personal niedrige­rer Einstellung und niedrigeren Arbeitskreises, das aufgrund einer pro Jahr geschlosse­nen Konvention („conventio") in der Burg in Dienst trat und seine wichtige Aufgabe erfüllte. Diese Leute waren wie folgt: Der Verwalter, der den Wein verwaltete und damit verrechnete. Der Wirtschafter sorgte für den Weizen. Die Aufgabe des Brotverteilers war die von zwei Bäckern gebackenen Laibe auszuteilen. Einem jeden kamen 4 Stück Laib pro Tag zu. Dem Oberkoch war der Zweitkoch behilflich, der den „Prebendarien", d. h. für die zu 100

Next

/
Thumbnails
Contents