Agria 23. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1987)

Petercsák Tivadar: Egy gazdasági közösség a XX. század első felében. (A felsőtárkányi „volt úrbéres gazdaközönség”.)

VARGA Gyula 1976. Lokális gazdasági társulások Hajdú-Bihar megye mezővárosaiban. Ethnographia LXXXVII. 161-174. 1898. évi... 1898. évi Országos Törvénytár. Budapest. 1935. évi... 1935. évi Országos Törvénytár. Budapest. Tivadar Petercsák Eine Wirtschaftsgemeinschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Die Einwohner des in der Nähe von Eger liegenden Dorfes Felsőtárkány nutzten ­entsprechend dem Gebrauch im ganzen Lande - nach der Aufhebung der Leibeigen­schaft im Jahr 1848 den Wald und die Weide, die vom gutsherrlichen Besitz abgesondert wurden, gemeinsam. Zur Verwaltung des gemeinsamen Vermögens gründeten sie eine Organisation, das Kompossessorat (ung. közbirtokosság), die im Dorf auch die Gemein­schaft der gewesenen Urbarialbauern (ung. volt úrbéres gazdaközönség) genannt ward. Die Studie rekonstruiert auf der Grundlage der archivarischen Daten und örtli­chen Sammeltätigkeit die Funktion dieser lokalen Wirtschaftsgemeinschaft. Die Hauptzielsetzung der Organisation war, die Weiden und Wälder, die sich im Gemeinbesitz befanden, zu verwalten, für deren fachgerechte Pflege zu sorgen, Ange­stellte für die Gemeinschaft anzuwerben, das Weiden der Tiere des Dorfes und die zur Reproduktion des Viehbestandes notwendigen Vatertiere (Stiere, Eber) zu sichern und die Verteilung des jährlich abgehauenen Holzes unter den Mitglieder zu vorzunehmen. Die Mitglieder konnten einen Teil des gemeinsamen Weidelandes, der der Größe ihres Ackerfeldes entsprach, nutzen und dementsprechend bekamen sie auch ihren Anteil am Holz. Diesen Anteil konnten sie auch unabhängig vom Ackerfeld verkaufen. Das Kompossessorat hatte seine eigene Organisationsordnung, deren Grundlage die zentra­len Verordnungen bildet, aber ihre Tätigkeit trug auch viele örtliche Züge. Die Wirt­schaftsführung der Organisation war auf der Erfüllung der beiden Hauptfunktionen (die Be weidung, die Holzverteilung) ausgerichtet. Ihre Hauptausgaben bildeten die Steuer, der Forstverwaltungsbeitrag und die Kosten für den Ankauf der Stiere. Deren Sicherung verursachten dem Kompossessorat vielfach Sorgen. Die Funktion der Bewei­dung hätten sie ohne den Nutzen, der aus dem Waldgelände stammte nicht versehen können. Die Mitgliederschaft war im Interesse der Viehzucht oftmals auch gezwungen, Opfer zu bringen. Die zur Deckung der Ausgaben notwendigen Summen gewannen sie teils aus den Verkauf des Holzes aus dem gemeinsamen Wald, teils aus den Beiträgen der Mitglieder, die ihren Anteilen entsprechend festgesetzt waren. Der Wald bedeutete für die Mitglieder eine Ergänzung ihrer Einnahmen, denn fast alle verkauften das Holz das sie ihrem Anteil gemäß erhielten. Bei der Holzverteilung weisen die Aufteilung des Waldgeländes in kleineren Parzellen (ung. nyilas) mit das Los­ziehen unter den Mitgliedern auch auf die alte feldgemeinschaftliche Flurnutzung hin. Von 1937 bis zur Organisation der landwirtschaftlichen Produktionsgemeinschaft im Jahre 1953 waren ein Waldkompossessorat und eine Weidegemeinschaft gesondert tätig. Die örtlichen Wirtschaftsgemeinschaften versahen ihre Aufgaben gut, sie sicher­ten die Tätigkeit der kleinbäuerlichen Wirtschaften sowie das Gleichgewicht zwischen Ackerbau und Viehzucht. 160

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