Agria 23. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1987)

Balassa M. Iván. Cselédházak a magyarországi nagybirtokokon

TÉRVÁZLATOK... 1985. Térvázlatok a szemcse-csehi községben lévő cselédházakról. 1894. november 24. In. K. BALOG János szerk. 1985. Évszázadokon át. Tolna megye történetének olvasókönyve II. 354-370. VAJKAI Aurél 1957. Balatonfelvidéki és Bakony vidéki falusi épületek a XVIII. századból. Ethnograpnia LXVIII. 87-108. WELLMANN Imre 1981. A köznemesség gazdálkodása a XVIII. században. A Nógrád megyei Múzeumok Év­könyve VII. 61-85. Iván Balassa M. Knechthäuser auf den Großgrundbesitzen in Ungarn Die Forschung zur ungarischen bäuerlichen Bautätigkeit zieht die Doppelheit die sich hinter der Benennung „Knechthaus" versteckt, im allgemeinen nicht in Betracht. Ein wesentlicher Unterschied zeigt sich nämlich zwischen den Knechthäusern der Klein- und Mittelgrundbesitzer und denen der seit dieser Zeit auftauchenden Groß­grundbesitze, Allodien. Erstere können im wesentlichen zum Kreis der bäuerlichen Baukunst gezählt werden, letztere sind weit von diesem Gebiet der Baukunst entfernt. Im 18. Jahrhundert gestaltete sich zur Zeit der Reorganisation der Großgrundbe­sitze in Ungarn das Knechthaus heraus, welches einem stabilisierten, im ganzen Land verbreiteten „Modell" folgte: es bestand aus einem Verkehrsraum (welcher zugleich die Küche war), von dem beiderseits zwei, eventuell vier Wohnräume ausgingen. In den früheren Perioden gingen von diesen Wohnräumen noch jeweils eine oder zwei Kam­mern aus. Charakteristisch für diese Knechthäuser war, daß sie ingenieurmäßig gep­lant, von den Bauorganisationen der Großgrundbesitze, von den Bauschreibereien adoptiert und im folgenden Zeitabschnitt schon von den Baubureaus selbst ausgearbei­tet wurden. Ihr technisches Niveau überstieg im allgemeinen das der bäuerlichen Bau­kunst der Umgebung; die Mauern wurden aus gebrannten Ziegeln errichtet und selbst in solchen Gebieten, wo diese zu dieser Zeit in der bäuerlichen Bauweise noch unbe­kannt waren, durfte der ofene Schornstein nicht fehlen. Nur bei den Heizungseinrich­tungen ist die Verbindung mit der unmittelbaren Umgebung nachweisbar. Die Gebäude, die den Agrarlohnarbeitern und Gutsarbeitern anfangs einen relativ günstigen Lebensraum sicherten, wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wesentlich über ihre ursprüngliche „Kapazität" hinausgenutzt. Die Großgrundbesitze vermehrten parallel mit der Entwicklung der Produktion nicht die „Investitionen", die Knechthäuser. Demzufolge kam es oft vor, daß in einem Wohnräum 3-4 Familien leb­ten, wovon die Soziologie und die Belletristik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein so erschütterndes Bild malten. 138

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