Agria 18. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1980-1981)

Szabó János Győző: Adatok Eger XVI. századi egyháztörténetéhez

Bêze (in: Bänder VII—VIII. Genf, 1973—76.) erfahren wir, dass Bálint Szikszai, der später in Eger und danach in Debrecen als namhafter Prediger tätig war, nach Beendigung seiner Universitätsstudien in Wittenberg im Sommer 1566 von Gáspár Mágóchy auf Studienreise nach Genf geschickt wurde. Aus dem Zusammenhang der Daten wird ersichtlich, dass der Hauptkapitän von Eger (Mágóchy) durch die in Eger seit 1565 wesentliche Erfolge verzeichnende antitrinitarische Propaganda bewegt worden war dem werdenden Prediger in Eger 1566 eine Weiterbildung in dieser Richtung zuteil werden zu lassen. Nach den türkischen Eroberungen und Zerstörungen im Sommer und Herbst 1566 (Fall von Gyula und Szigetvár usw.) hat Mágóchy seine Demission eingereicht. Die Annahme der Demission im Januar 1567 und die unerwartet schnelle Beendigung der Studien von Szikszai in Genf, dann seine Rückkehr aus Genf nach Ungarn, stehen in Zusammenhang. Im April 1567 übernahm Simon Forgách von Mágóchy die Burg von Eger (und damit auch die Würde des Obergespans des Komitats), darum traf Szikszai bis Anfang April in Eger ein, und so konnte ihn Mágóchy noch in den Rektorenstuhl der reformierten Schule von Eger einsetzen (ein Jahr später wurde er von hier aus zum Parochus in Eger berufen). István Drenóczy, der erste in Eger ansässige Jesuit István Drenóczy ist in der ungarischen Kirchengeschichte nicht in Evidenz gehalten, obwohl ihm in den früheren Phasen der ungarischen Gegenreformation eine bedeutende Rolle zugedacht war. Seinen Lebenslauf kann man nur skizzenhaft zusammenstellen. Er ging als Kind einer adligen Familie 1571 aus der Diözese von Zágráb nach Wien, wo«r zwei Jahre lang Universitätsstudien machte. Er wurde 1573 Novize der Jesuiten in Brunn, und 1575 leistete er den Eid. Aus dem Kollegium in Brunn wurde er 1581 von Antonio Possevino ausgehoben und auf seine Reise nach Moskau mitgenommen. Possevino wurde auf seiner schweren Mission von vier jesuitischen Ordensbrüdern begleitet: Paolo Campani, damaliger Rektor des Prager Kollegiums; Andreas Modestinus, Mitglied des Prager Kollegiums, von tschechischer Abstammung; Michaele Moriano, Italiener aus Milano und István Drenóczy. Die Rolle des Dolmetschers wurde nur zum kleineren Teil vom Pater Modestinus versehen, der führende Dolmetscher war Drinóczy, wer kroatisch, tschechisch und polnisch gut sprach und auch russisch verstand. Der päpstliche Auftrag von Possevino war mehrschichtig. Der Heilige Stuhl wollte — seit dem Trienter Konzil zum ersten Mal — mit den Ortodoxén über die Union verhandeln und die Möglichkeiten dazu zu erforschen, war die Aufgabe von Possevino. Andererseits wollte der Papst für die Katholiken in Russland (in erster Reihe für die venezianischen Kaufleute) Geistliche, Kirche und Friedhof sichern. Possevino übernahm auch einem nicht leichten Auftrag: die Versöhnung des polnischen Königs (István Báthory) und des russischen Zaren (Iwan IV. Groznüj — der Schreckliche). Das Endziel war die Erreichung eines gemeinsamen Zusammenhalts gegen die Türken. Possevino und seine Begleitung starteten im August 1581 aus der Burg von Polock, und ihr Weg führte durch Smolensk und Stariza nach Moskau; hier wurden sie vom Zaren am 20. August empfangen. Possevino setzte die politischen Verhandlungen ab Ende Sep­tember schon auf unter polnischer Oberheit stehendem Gebiet fort, aber er musste István Drenóczy und Michaele Moriano als Geiseln in Moskau zurücklassen. Vor seiner Rückkehr am 14. September schrieb er an Drenóczy eine Instruktion mit — aus kirchen­geschichtlicher Hinsicht — bedeutendem Inhalt. Er ermahnte ihn dazu, dass er sich in dogmatische Erörterungen nur im Fall einlassen sollte, wenn die Ortodoxén einen Glaubensstreit herausfordern würden. Sonst sollte er vom Glaubensunterschied nicht sprechen, eher sollte er den orientalischen Ritus, dessen Geist und Sinn studieren, denn 6 Az egri múzeum évkönyve 81

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