Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 16.-17. (1978-1979)

Szabó János Győző: Árpád-kori telep és temetője Sarud határában IV.

suchungen haben dennoch die innere Chronologie und die chronologischen Grenzen in beruhigender Weise geklärt. Aufgrund dieser Untersuchungen konnte festgestellt werden, daß es im südlichen Teil des Gräberfeldes, von wo auch sämtliche (5) Schädeltrepanationen stammen, mit einer Ausnahme bloß hier zu Bestattungen mit ritueller Handhaltung gekom­men ist, also bei der allerfrühesten Generation. Im chemisch spätesten (nordwestlichen) Gräberfeldabschnitt konnte die den Einfluß des Chritentums widerspiegelnde Handhaltung nicht beobachtet wrden. Die anthropologischen und knochenchemischen Untersuchungen haben auch eindeutig bewiesen daß die Bevölkerung des südlichen Teiles — zur Mitte des 10. Jhs — weggezogen ist. Dies bedeutet soviel, daß die Wirkung der zur Mitte des 10. Jhs einsetzenden byzantinischen Missionsarbeit diese Gemeinsachft noch nicht berührt hat. Es ist anzunehmen, daß sich hier das vom Osten mitgebrachte Christentum fassen läßt. Sein Vorhandensein hätte man schon seit dem Auffinden (1896) des Taschenbleches von Bezdéd postulieren können. Laut Verfasser ist das im Mittelpunkt des Bleches von Bezdéd vorhandene Kreuz mit dem Pflanzenmotiv (Lebensbaum) verarbeitet. Der Ursprung der antithetisch dargestellten Tierfiguren ist zwar iranisch, jedoch widerspiegelt das ganz Ornamentsystem des Taschenbleches eine christliche Geistigkeit. Laut Verfasser ist das Problem des frühen Christentums der Mátragegend und des ganzen Bereichs von Nordungarn deshalb schwer zu überblicken, da uns die Komponenten des mitgebrachten Christentums, der hierher spät gelangten byzantinischen Mission und der Staats- und Kirchenorganisation zur Zeit des Fürsten Géza nicht in genügendem Maße bekannt sind. Es wäre demnach besonders nützlich, wenn es zur Erschließung von solchen großen Gräberfeldern des 10—11. Jhs kommen würde, die viele Generationen enthalten oder wenn uns zwei zusammengehörende Gräberfelder ein und derselben Gemeinschaft aus dem 10. und 11. Jh. bereits bekannt waren. Ein solches Gräberfeld steht uns jedoch noch nicht zur Verfügung. Auch schon das ist außergewöhnlich, daß wir auf ein solches Gräberfeld des 11. Jhs hinweisen können, dessen Anlegen noch auf die Zeit des Fürsten Géza, d. h. auf das letzte Viertel des 10. Jhs gesetzt wreden kann. Dem in der Gemarkung von Sarud erschlossenen Gräberfeld verleiht — unseres Erachtens — gerade dies seine richtige Bedeu­tung. Wie wir in den vorangehenden Abschnitten bereits nachgewiesen haben, wurde das Gräberfeld von Sarud-Báb von mehr als zwei Generationen belegt. Untersuchen wir nun die Beigabenstatistik der ersten Generation (etwa von 980—985 bis 1010—1020), so geht daraus hervor, daß die meisten Gräber mit Beigaben zu dieser Zeit bereits Kindergräber gewesen sind und insgesamt nur 4 Erwachsenengräber hierher gezählt werden können. Es ist zweckmäßig den Gräberfeldabschnitt der zweiten Generation mit der nicht vollständigen dritten gemeinsam zu untersuchen. In der Zeitspanne von etwa zwischen 1020 und 1060 ist nur ein einziges Erwachsenengrab mit Beigabe zum Vorschein gekommen (alte Frau mit S-Haarring), die übrigen Erwachsenengräber führten keine Beigaben. Die Zahl der Kinder­gräber mit Beigaben betrug hingegen: 5. Insbesondere sticht in diesem Milieu der verhältnis­mäßig reiche Fundkomplex der Kindergräber 35 und 37 in die Augen. Diese beiden Gräber können einen jeden davon überzeugen, daß der Beigabenlosigkeit bei den Erwachsenen keine Vermögensverhältnisse, sondern rituelle Faktoren zu Grunde gelegen sind. Die Prozentsätze der Beigaben lassen laut Verfasser schon auf den christlichen Glauben der ersten Generation schließen, der sich dann bei der zweiten Generation endgültig durchgesetzt hat. Aufgrund der Handhaltung können wir von einem schwachen und abklingenden Einfluß des orthodoxen Christentums bei der Bevölkerung Sarud-Báb sprechen (bei der ersten Generation 3 Fälle, in der zweiten-dritten Generation insgesamt 2 Fälle). Abschließend möchten wir noch darauf verweisen, daß im Kom. Heves im letzten Viertel des 10. Jhs der Fürst Géza zumindest 4 oder sogar noch mehr politisch-militärische Basen hatte, die schon zu dieser Zeit nicht nur für die Staats-, sondern auch für die Kirchen­135

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