Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 16.-17. (1978-1979)

Szabó János Győző: Árpád-kori telep és temetője Sarud határában IV.

häufiger, daß nur der eine Unterarm zurückgebogen wurde, u. zw. so, daß die Hand bis zur Mandibula reichte. Während man in diesem Falle den anderen Unterarm auf die Brust legte. Die auf das Becken gebogenen, in den Schoß gelegten Arme kommen in den land­nahmezeitlichen ungarischen Gräbern mit heidnischem Ritus des 10. Jhs nicht selten vor, so wie dies auch in den mit unseren Ahnen kulturell verwandten Gräberfeldern der Wolga­gegend aus dem 8—9. Jh. zu beobachten war. Gy. Török hat bei der Bearbeitung des Gräber­feldes von Halimba richtig erkannt, daß der Prozentsatz der Bestattungen mit gestreckten Armen im Karpatenbecken vom 7. Jh. bis zum 11. Jh. eine abnehmende Tendenz zeigt. Nach Török läßt sich zwar auch die Sitte der in den Schoß gelegten Arme mit der indirekten Wirkung des Christentums erklären, jedoch bieten unserer Meinung nach nur die oben beschriebenen für die Orthodoxie charakteristischen Handhaltungen einen sicheren Anhalts­punkt dazu, um im Zusammenhang irgendeiner Bestattung (in einem ungarischen Gräberfeld des 10. Jhs) von dem christlichen Glauben der Angehörigen sprechen zu können. Übrigens bekräftigen das schriftliche Quellenmaterial und die byzantinischen Darstellungendes 9—10. Jhs gleicherweise die Bedeutung der beschriebenen rituellen Handhaltungen. Verfasser konnte an die Übersicht des in Ungarn zugänglichen und auch anthropolo­gisch bearbeiteten Gesamtmaterials nicht herangehen, um in dieser Abhandlung eine den obigen Gesichtspunkten entsprechende Auswertung zu unternehmen. Er befaßte sich bloß mit dem Material von zwei transdanubischen Gräberfeldern (Halimba, Fiad-Kérpuszta), ferner einiger Gräberfelder im Kom. Csongrád und Kom. Heves. Das Gebiet Transdanubiens konnte er vom Gesichtspunkt des Problems des byzantinischen Christentums schon deshalb nicht außer acht lassen, da es allgemein bewußt ist, daß Bulcsú, der in der Rangliste dritte Würdenträger (horka) und Tormás, Mitglied der Fürstenfamilie des Árpádenhauses sich im Jahre 948 in Byzanz taufen ließen. Laut Verfasser gibt es auch keinen Grund für die Vor­stellung, daß dieser Akt sich bloß auf sie beschränkt hätte. Es wäre auch unberechtigt die einheimischen Folgen ihrer Bekehrung (Missionstätigkeit im Kreise ihres trans danubischen Gefolges, ihres gemeinen Volkes) — diese bloß als Scheinmanöver betrachtet — in Abrede zu stellen. Mit der Taufung von Zombor, des dem Range nach zweiten Würden­trägers (gyula) im Jahre 952 zu Konstantinopel, ließ der Kaiser schon einen Missionsbischof weihen, der die Bekehrungsarbeit im Landesteil von Zombor (vermutlich im Gebiet jenseits der Theiß, in der Theiß— Körös—Maros—Gegend) sofort in Gang setzte. Auch den Nach­folger dieses Bischofs Hierotheos können wir aufgrund des geschriebenen Denkmalmaterials feststellen. Hier in der östlichen Hälfte des Landes hat auch später Ajtony (vermutlich ein Stammeshäuptling) vom Patriarchen Konstantinopels die Taufe empfangen und auch der transsilvanische Gyula sowie seine Tochter, die Frau des Großfüsten Géza haben im orthodox­orientalischen Christentum gelebt und wurden in diesem Geiste erzogen. Es ist demnach verständlich, daß wir uns in der Theiß— Maros—Gegend, auf das Gebiet des heutigen Korn. Csongrád beschränkt, im Bereich der auf die zweite Hälfte des 10. Jhs datierbaren Gräber­felder (Gräberfeldabschnitte) gründlicher nachgeforscht haben. In Transdanubien wurde das Gräberfeld von Halimba dem Orstsnamenmaterial nach wahrscheinlich auf dem Stammesgut des bereits erwähnten Tormás angelegt. Unsere Analyse hat nachgewiesen, daß zumindest ein Drittel der Bevölkerung im 10. Jh. schon zum Christentum gehört hat. Der größte Teil der mit eigenartiger Handhaltung Bestatteten waren Männer. In der II. Phase von Halimba (etwa nach 970 bis zur Mitte des 11. Jhs) konnte die rituelle Handhaltung nur in Frauengräbern in viel geringerer Anzahl nachgewiesen werden und in der III. Periode hörte sie beinahe völlig auf. Im Sinne unserer Statistik über die Beigaben stagnierte in der II. Phase von Halimba der Christianisierungsprozeß fast völlig und dieser Umstand kann mit dem Erscheinen eines neuen Ritus, der Beigabe von Gefäßen — gerade in der Zeit der westlichen Kirchenorganisierung — ohne Bevölkerungsaustausch nicht vorgestellt werden (auf diesen Umstand hat schon. A. Kiss, sich auf demographische 132

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