Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 16.-17. (1978-1979)

Szabó János Győző: Árpád-kori telep és temetője Sarud határában IV.

Győző János Szabó ÁRPÁDENZEITLICHE SIEDLUNG UND IHR FRIEDHOF IN DER GEMARKUNG VON SARUD IV. ABSOLUTE UND RELATIVE CHRONOLOGIE DES FRIEDHOFES CHARAKTER DES FRIEDHOFES Chemische Analyse des anthropologischen Materials, Ergebnisse von I. Lengyel Verfasser beginnt die Auswertung des Denkmalmaterials des Friedhofes von Sarud mit einem einleitenden Abschnitt; er gibt die Ergebnisse der paläoserologischen, chemischen Untersuchungen von /. Lengyel bekannt, die er aufgrund des anthropologischen Materials durchgeführt hat. In einem Friedhof sind die wichtigsten Funde die menschlichen Knochen selbst. Die sich auf das Geschlecht und auf das Lebensalter beziehenden der morphologi­schen Untersuchungen konnten mit den Ergebnissen von Lengyel in Parallele gestellt in einer Tabelle veranschaulicht werden. Die Abweichung war im Falle der Geschlechter 14,3%, bezüglich des Lebensalters 17,5%. Die zwei Methoden haben also mit einer Verzerrung von gleicher Richtung gearbeitet. Das durchschnittliche Lebensalter ist niedrig. Es beträgt bei der Altersgruppe über 26 Jahre bei den Frauen 38,7, bei den Männern 35,6 Jahre. Das niedrige Lebensalter und die Häufigkeit der mittels Labormethoden diagnostizierbaren Krankheitsformen (55,17%) weisen auf relativ schwache Ernährungsumstände hin. Man kann nicht auf eiweißarme Ernährung, sondern eher an den Mangel von wasser- und fettlöslichen Vitaminen schließen. Von der Kindermortalität waren insbesondere die Mädchen heimgesucht. Eine bedeu­tende Kontraselektion der zur O-Blutgruppe gehörenden Kinder kann wahrgenommen werden. Bei den Famen dominierte die Blutgruppe A, bei den Männern die Blutgruppe B. Da in den spätawarenzeitlichen Gräberfeldern den bisherigen Untersuchungen nach die Blutgruppe A das Übergewicht hatte, ist es möglich, daß auch in Sarud der dominante A­Charakter der Frauen auf eine Verbindung mit der früheren örtlichen Bewohnern hindeutet. Die Population war während der Zeit der Belegung des Friedhofes von Sarud in einem serogenetischen Gleichgewichtszustand. 80% des Friedhofes zeigt die Bestattung von etwas mehr als zwei Generationen. Ein geringerer Teil der Bestatteten (etwa 20%) besteht entweder aus jüngeren oder noch zur Zeit der 2. Generation im Kindesalter verstorbenen Individuen. In Jahreszahlen ausgedrückt, beträgt die Zeit der Belegung des Friedhofes 70+20 Jahre. Von der ersten Generation wurden etwa 30 Jahre, von der zweiten 40 Jahre belegt. Da in der zweiten Generation der Prozentsatz der Männer noch in Übergewicht war, um die Bevölke­rung aufrechterhalten zu können, war entweder durch Zu- oder Abwanderung (Vereinigung mit der Bevölkerung eines anderen Dorfes) eine beträchtliche Auffrischung nötig. Was die Frage der Generationen in Grabzahlen ausgedrückt, kann soviel festgestellt werden, daß die Gräber 4., 13., 17., 26., 27., 28., 30., 64 (bzw. mit gewissen Vorbehaltungen auch ihre Umgebung) die früheren sind und die Gräber 20., 23., 50., 55., 58 63 sich als die spätesten erwiesen haben. Die der Zahl nach nicht erwähnte Mehrheit nimmt chronologisch das Mittelfeld mit Überdeckungen ein. 125

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