Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 7. (1969)

Szabó János Győző: A hevesi szkitakori temető

wurde von Patek Mezőcsater Gruppe genannt. Hierzu gehört der große Teil der von Gallus und Horváth veröffentlichten Schatzfunde und der des Streumaterials. Die Charakterisierung der Mezőcsater Gruppe wird vom Verf. ergänzt. Es wurden dafür die Funde seiner Rettungsgrabungen auf neun Fundplätzen des Komitates Heves zur Grundlage genommen. Es läßt sich mehrfach beweisen, daß man mit einer Mischung der Bergbewohner, der Träger der Kyjatice-Kultur und der Tierzüchtlerpopulation des Tieflandes (Mezőcsater Gruppe) zu rechnen haben wird. An der Ausbildung der Kultur der Mezőcsater Gruppe hat die Urbevölkerung schöpferisch teilgenommen. Eine gewisse Schicht der Frauen wurde mit ausgezeichneter Hochactung umgeben. Auf ihren rechten Fuß wurde vor der Beerdigung ein mit Bronzeknöpfen verziehrter Pracht­schuh, auf ihre rechte Hand (seltener auf beide Hände) ein mit bronzenen oder eisernen Tutuli verzierter Handschuh gezogen. Die Geräte der Ververtigung der Lederkleider wurden mit ins Grab genommen : eine bronzene Nähnadel dreieckigen Querschnittes, eine Eisenahle und ein Lochstempel aus Knochen, sowie rätselhafte Knochenplatten, die unseren Beobach­tungen nach Bestandteile der Nähgarnitur sein mögen. Gold- und Bernsteinsachen kamen bis jetzt nur in den Frauengräbern vor. Neben dem Rindvieh spielte das Schaf (Lamm) als Opfertier im Gebiet zwischen dem Mátragebirge und der Theiß gleichfalls eine wichtige Rolle. Wenn dem Toten eine Schüssel beigegeben wurde, so legte man in den meisten Fällen einen Teil der Fleischspeise in die Schüssel hinein. Der Tatbestand um eine solche Schüssel war augenscheinlich (Taf. IV,2). Diese Sitte ließ sich nach Verf. erst im Karpatenbecken, bzw. auf den angrenzenden Gegen­den in der Noa-Kultur feststellen. In einem Drittel der Gräber vom Kom. Heves wurden Hockerskelette (an der rechten Seite liegend) gefunden. Auch die verschiedenen Varianten der sog. Froschlage waren festzustellen (Taf. IV,3). Ihre Orientierung ist unregelmäßiger; sie weicht in den meisten Fällen von der den ausgestreckten Skelette ab. In diesen Gräbern wurden bisher Bestandteile des Prachtschuhes und Handschuhes, oder Knochenplatten nicht gefunden. Auch die Tierknochen als Beigaben kamen hier seltener vor. In der Keramik sind auch den Hall­stattformen fremde Typen zu finden, die an die grobgekörnten Gefäße der Tschernolessk­Kultur und der Skythenkultur des Tieflandes, und durch einige ihrer Charakterzüge an die Keramik der Kustánfalva-Kultur erinnern (Taf. XVI,2-3). Die Spuren der Mezőcsater Kultur lassen sich bis jetzt auf dem Flachland zwischen den Flüssen Sajó und Maros (in erster Reihe an der Theiß entlang) nachweisen. Verf. Beschäftigte sich eingehender nur mit den Funden von Szeged-Öthalom, besonders deshalb, weil in der neueren Fachliteratur die Knochenplatte von Öthalom als skythenzeitliche Bogenversteifung angesprochen wird. Nach Verf. sei sicher, daß diese Knochenplatte nicht zum Bogen gehört hatte. Die zweifache Asymmetrie der Abnützungsspuren deutet auch darauf hin, daß sie niemals an etwas angebunden war. Sieht man von ihren Begleitfunden ab, bestimmen ihre Gegenstücke aus der Mezőcsater Gruppe auch in diesem Fall das Milieu zu dem sie gehört. Sie hat keine Parallele aus der Skythenzeit. In der Mezőcsater Gruppe im Norden wurde die Einäscherung nur selten (in erster Reihe in der HB-Periode) verwendet. Die Urnengräber scheinen im Süden häufiger zu sein. Außerhalb Ungarns ist die Urnenbestattung die herrschende Sitte. Ende der HC-Periode begann auch in Süden die Leichenbestattung sich zu verbreiten. Davon legt der von O. Brukner erschlossene Teil des Gräberfeldes von Doroslovo Zeugenschaft ab. Durch den bis jetzt bekannten präskythischen Grabfundbestand wird also jene Auffassung keineswegs unterstützt, daß der nach 550 auftretende skythische Einfluß im Tiefland eine Population gefunden hätte, die ihre Toten in der Mehrheit eingeäschert (geschweige denn in einem beschütteten Grab, oder in einem Urnengrab) beigesetzt haben sollte. Der Auffassung 125

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