Bakó Ferenc: Kézművesség egy alföldi faluban (Tiszai téka 3. Eger, 1992)

Handwerk in einem Dort des Tieflandes Tiszaigarjl949— 50. (Auszug) Die den zweiten Weltkrieg folgenden Jahre verdienen Aufmerksamkeit in der Geschichte von Ungarn, weil zu dieser Zeit die bürgerschaftlichen Lebenverhältnisse noch in voller Blüte stehen, aber die Keime der östlichen sowjetischen Einrichtung entfalten schon. Diese Epoche ist der Vorabend des Erscheiens der kollektiven Pro­duktions-, und Wirtschaftsverhältnisse und die organisatorischen Formen der bürger­schaftlichen Gewerbetätigkeit stehen entweder vor Umwandlung oder vor Abstellung. Die Arbeit „Handwerk in einem Dorf der Tieflandes" strebt nach Kennenlernen dieser Epoche, einen Schaubefund machend über eine verschwindene Welt, über die auf verschiedenen Niveau stehenden industriellen Tätigkeiten von verschiedenen Arten, die damals noch innerhalb von Grenzen enger Autarkie existiert haben und in starkem Zusammenhang mit einander fast alle materielle Bedürfnisse von Tiszaigar, dieser kleinen Dorfgesellschaft befriedigt haben. Der größte Teil des Manuskriptes wurde 1950 geschrieben und ein Kapitel, über die Metallkunst der Zigeunern, wurde 1952 ausgegeben. In gegenwärtiger Form er­gänzen die Handschrift die 1949—50 notierten beglaubigten Texte der über das Hand­werk erzählenden Dorfleute die Handschrift. Der Aufsatz möchte die ausgebildeten Formen von Handwerk, Hausgewerbe, Basteln, in Tiszaigar vorstellen. Betreffend seine Methode, den Stammstoff der Vorstellung bilden die während der etnographi­sehen Sammlung (1949—50) beobachteten Erscheinungen, oder die aus der münd­lichen Überlieferung stammenden Informationen, die Angaben von Kirchenbücher und sonstigen Schriftdenkmäler ergänzen. Die Statistikangaben von Volkszählungen spiegeln betrüblicherweise nicht genau das Handwerk einiger Wohnorten, besonders das der kleinen Dörfer, weil sie sich aus­schließlich auf die mit behördlicher Genehmigung verbundenen Berufe beziehen. Die Handwerkschichten der Dorfgesellschaften können in ihrer Vollständigkeit nur als Ergebnis der örtlichen, in diesem Fall als ethnographische Sammelarbeit dar­gestellt werden, wie es in dieser Arbeit geschehen ist. Das aufgrund der schriftlichen und gedruckten Quellen zusammenstellbare Bild kann auf keinem Fall vollkommen sein, besonders wenn wir noch hinfügen, daß diese Statistiken nicht aufgliedernd nach Ortschaft die Formen vom Handwerk studieren, sondern bloß nach größeren Ver­waltungseinheiten, also nach Kreisen, Bezirke. Trotzdem ist die statistische Vermess­ung und Bericht von Landeszentral der Gewerbekorporationen über die Jahren 1945— 46 in der lokalgeschichtlich-ethnographischen Forschung gut zu benutzen, weil sie mit Hinsicht auf die konzessionspflichtigen Berufe das ganze Land betreffende Über­blick gibt, die auch fliese Arbeit verwenden mochtete. Die Anwesenheit der Handwerkern in Tiszaigar ist seit 1820 auszuweisen wie es aus den Eintragungen der Kirchenbücher feststellbar ist. Mit Bezugnahme aud die neusten Zeiten, also auf die vergangenen 100 Jahre steht die Volksmeinung zur Verfügung, das heißt, die Mitteilung vom Gedächtnis und von der Tradition. Be­trachtend die Epoche von 1949—50 als Grund, entsprechen aber die schriftlichen Quellen und die wirkliche Lage darstellende Volksmeinung einander nicht. Dessen Grund ist es, daß das Ergebnis der Volkszählung und der örtlichen empirischen For­schung nicht das gleiche ist. Die Methoden der beiden Prüfungen sind von einander verschieden und diese können die Wahrheit, die tatsächliche Umstände nicht in gleicher Tiefe aufdecken. Die offiziellen, also die zur der Verwaltungs-, Steuer-, und sonstige Ziele dienend­en Vermessungen haben die durch die ethnographische, soziographische Forschung kennenlernbaren Tätigkeiten nicht berücksichtigt, die sich außer diesen befinden und deren Pfleger Handwerkler oder Bastler, bzw. Heimarbeiter genannt wurden. Für beide Methode ist charakteristisch die Lagebericht von 1945 folgenden Jahren. In Tiszaigar ist die Zahl der Industriearbeitern innerhalb von in Landwirtschaft Ar­beitenden 667 Verdiener 57 Personen, dagegen laut dem Aufsatz haben sich 122 Männer und Frauen am Ende der 1940-en Jahre mit Handwerk beschäftigt, in ungefähr 25 Gewerbeart. Der dies folgenden Zeitalter war für die Einzelarbeit nicht günstig, deshalb die Kleingewerbetreibenden, Bastler und Heimarbeiter sind in ungünstigere Lage ge-

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