Bakó Ferenc: Kézművesség egy alföldi faluban (Tiszai téka 3. Eger, 1992)

kommen. Über diesen Prozeß in Tiszaigar gibt es keine Information mehr, da sich die Forschung 1950 geschlossen hat, aber es ist bekannt, daß in einem nähen Dorf die Epoche von Kollektivierung die vielgefaltete Tätigkeit von Handwerk stark in den Hintergrund gedrängt hat. Wahrscheinlich ist diese Behauptung für die meisten Wohnorte der Landschaft auch gültig. Unabhängig von der Bildungs-, und Gesell­schaftsposition der Gewerbetriebenden, studiert der Aufsatz das Handwerk auf 6 Gebiete, Berufe geteilt. Das Handwerk von Zigeunern bildet eine Ausnahme, das neben Dienstleistung-, Reparaturtätigkeit mit kleineren Bedeutung die Metallkunst als Haupt- (produktiv) Gewerbeart enthält hat. Deshalb behandelt der Essay die obene Tätigkeiten zu den verschiedenen Berufen rechnend, aber die Metallkunst als selbst­ständiger Beruf, getrennt. Im Rückblick der Wissenschaftsgeschichte behauptet die Einleitung, daß die Forschung des dörflichen Handwerks in der ungarischen Ethnographie vor 1950 ein verwahrlostes Gebiet war. Dies möchte im Rahmen der Unternehmung vom Ungari­schen Ethnographischen Museum wachgerufte Sammel- und Durchforscharbeit änd­ern, deren eine Erfolg dieses Manuskript ist. Die Einleitung bezeichnet die Arbeits­methoden und definiert die Kategorien der dörflichen Handwerker, informiert dar­über, daß das Dorf während der Türkenherrschaft zerstört wurde, und es 1746 wieder­auflebte, seine meisten Bewohner Reformiert sind, die Feldmark im Eigentum von Großbesitzern ist, deshalb war eine Sitte, Tiszaigar zu dieser Zeit als Proletardorf zu bezeichnen. Unter der Werkzeuge, Geräte herstellenden und reparierenden Gewerben hat der Schmied, der Radmacher, der Bastler, der Sattler und der Seilschläger in Tiszaigar Rolle gespielt. Die erste zwei zunft-, bzw. gewerbebefugnispflichtige Berufe, sowohl im allgemeinen, als auch hier im Dorf, aber die anderen waren in Form von Pfuscherarbeit anwesend. Es bezieht sich besonders auf den Bastler, der Grundbe­sitzer unter den Bauern oder Kötter war, und er hat alles, was er nur gekonnt hat, hergestellt, repariert. Zu diesen gehört noch auch die Grabholzschnitzlerei. Unter den Verpflegungsgewerben ist der Müllerberuf schon bloß das Hauswerk der Vergangenheit, weil die Mühlen — in erster Linie die Zug-, aber auch die Wind-, und Dampfmühlen — wurden schon am Anfang unseres Jahrhunderts zunichte. Der Fleischerberuf übte in unserem Land im allgemeinen der Dorfschlächter, als Pfuscher, ebenso wie die Berufe von Hochzeittortenbäcker und — Köchin, die schon neuerer sind. Unter den Gebäuden-, und Möbelhersteller­, Reparatur gewerben zählt der Maurer, Brunnernmeister und der Tischler zu genehmigungspflichtigen Berufe und der Ziegel­schläger, Ofenmeister, Weller, Tüchner, Zimmermaler und Grubegräber, die als Sub­unternehmer zu betrachten sind, zählen zu den Pfuschergewerbern. Die Form des Basteins von höherem Niveau, was charakteristisch auf den ärmeren Dörfern ist, kommt auch in Tiszaigar vor, das mit Ausschluß der Fachkundigen nur mit der inner­halb von Rahmen der Familie angegebene Arbeitskräfte ein ganzes Haus aufbauen konnte. Die Kleidungs gewerben vertreten in erster Linie die genehmigten Berufe, wie der Stiefelmacher, Schuhmacher, Schneider, Gerber, Kürschner und Hutmacher, aber ihre Anwesenheit ist nicht kontinuierlich, deshalb lassen sie Platz auch für die Pfu­scherarbeit. Ein typischer Fall dafür ist die Näherin, die — die Zeit zurückrufend, als noch nicht mit Maschine genäht wurde — Handnäherin genannt war. Die Näherin, die immer ortsansässig war, hat die örtliche Mode, Gewohnheiten gekannt und anläßlich einer Hochzeit oder anderen Ereignisse die eigenartige Bedürfnisse von Kleid, Aus­staffierung, Unterwäsche befreidigen konnte. Neben den oben stehenden gibt es noch auch andere Tätigkeiten mit industriellem, Charakter. So ist der zur Chemieindustrie zählbare Salpetermacher, der Seifensieder und der Torfstecher, oder auch der Pflanzstoff verarbeitende Rohr-, Stroh-, und Reben­flechter. Ganz neu, in der 2. Hälfte unseres Jahrunderts entfaltetet Beruf ist der Kunts­blumenfertiger und der dazu anschließende Buchstabenausschneider, dem die größere Familienfeste, Ereignesse — Maibaum, Maikorbschicken, Beerdigung usw. — Bedeut­ung gegeben haben. Als Heimarbeit, bzw. einfach Hausarbeit sind das Flechtwerk von Maisstroh, das Maisschälen die Stickerei und Stickerei mit Faden zu bezeichnen. Obwohl diese schon auch für Warenproduktion geeignet sind. Hier behandelt der Auf-

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