Barna Gábor szerk.: Csépa Tnulmányok egy alföldi palóc kirajzás népéletéből 1. (Tematikus és lokális monográfiák 5/1 Eger, Szolnok, 1982 )

Szabó László: Csépa község társadalma

László Szabó Die Gesellschaft der Gemeinde Csépa Die Gemeinde Csépa , die von schriftlichen Quellen erstmals 1406 in der Land­schaft Tiszazug erwännt wird, liegt mitten in der Grossen Ungarischen Tiefebene am Zusammenfluss der Theiss und der Körös. Ein Teil der Bevölkerung von der Landschaft Tiszazug konnte zwar die Unbilden der Türkenherrschaft während des 16/17. Jahrhun­derts überstehen, und auch in Csépa wird es aller Wahrscheinlichkeit nach Familien geben, deren Herkunft aus Familien von der Zeit vor der Türkenherrschaft nachgewie­sen werden kann, dennoch siedelte die Einwohnerschaft von Csépa zu Beginn des 18. Jahrhunderts von Nordungarn nach hier über bzw. zurück und baute sich hier ihr Ge­meindeleben und ihre Kirche auf. Was den Abstammungs- und Gesellschaftsstatus der Gemeinde bzw. ihre Religion angeht, so unterscheidet sie sich stark von den ande­ren Siedlungen der Tiszazug. Die Bewohner aus der Umgebung und auch die Csépa er sel­ber hielten es für charakteristisch, dass die Einwohner der Gemeinde Adlige mit Adelsbrief waren und eine adlige Gemeinde gründeten. Dennoch waren sie trotz ihres Ranges - da die Gemarkung klein war und es viele adlige Besitzer gab - arme Leute , ja weitaus ärmere als die Einwohner der meisten Siedlungen in der Tiszazug. Ihr ka­tholischer Glaube schränkte inmitten der reformierten Umgebung ihre Beziehungen durch EheSchliessungen ein. Er verhinderte eine Vermischung mit der Bevölkerung der Tiszazug. Die Csépa er bewahrten auch mehrere Eigeheiten der nordungarischen sog. paloczischen Mundart und in Hinsicht auf ihren Dialekt unterschieden sie sich von den Bewohnern der Tiszazug. Diese Faktoren bestimmten ihre Gesellschaft, obschon Csépa bis zum 20. Jahrhundert hin eine für die Landschaft Tiszazug charakteristische Siedlung wurde und ganze Tei­le von ihr organische Bestandteile der ethnographischen Volksgruppe Tiszazug sind. Eingehend beschäftigt sich der Verfasser damit, in was für einem Verhältnis die einzelnen Schichten /Adlige, Leibeigene, Instleute/ der Feudalgesellschaft /vor 1848/ zueinander gestanden haben, und welche örtlichen Varianten sich innerhalb der Schichten herausgebildet haben. Hier kann festgestellt werden, dass von der Mitte des 18. Jahrhunderts an die EheSchliessung zwischen Adligen und Nichtadligen immer häufiger wurde, und dass neben einigen führenden, rein adligen Familien der Gesell­schaft die Schicht der Libert iner /Ehe zwischen nichtadligem Mann und adliger Frau/ mehr an Bedeutung zunahm. Zu der Zeit ergab sich ein Unterschied zwischen Adligen , Freien , Leibeigenen , Inst 1euten , Ankömmlingen oder Fremden . Im weiteren untersucht der Verfasser, wie die Schichten der Feudalgesellschaft ihren Ubergang in die Schichten des Kapitalismus nahmen, und auf welche Weise sich die Aufteilung zwischen Landwirt . Kleinlandwirt . Fuhrmann . Arbeiter . Knecht un Frem­dem herausbildete, welche bis 1945 für die Gesellschaft charakteristisch war. Es wird hier festgestellt, dass die Gesellschaft sowohl zur Zeit des Feudalis­mus als auch zur Zeit des Kapitalismus sehr mobil war, dass die einzelnen Gesell­schaft sschicht en nicht durch starre Grenzen voneinander getrennt waren, da die Be­sitzverhältnisse klein waren /unter dem Druck des privilegierten Jászkun-Gebietes und des Grossgrundbesitzes konnte sich die Gemeinde nicht ausbreiten/. So waren Stand und Rang nicht durch materielle Kraft gestützt. Im Leben der meisten Familien bedeu­teten die einzelnen gesellschaftlichen Stufen allein Stationen und nict ihren end­gültigen Zustand. Dennoch haben sich bis heute zahlreiche Züge in der Verhaltenswei-

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