Petercsák Tivadar - Berecz Mátyás (szerk.): Végvár és ellátás -Studia Agriensia 22. (Eger, 2001)

R. VÁRKONYI ÁGNES: Ellátás és társadalom. Végvári élelmezés a 16-17. századi Magyarországon

Agnes R. Várkonyi VERSORGUNG UND GESELUSCHAFT (PROVIANTVERSORGUNG DER GRENZFESTUNGEN IM 16-17. JAHRHUNDERT IN UNGARN) Die Studie stellt fest, daß die Proviantversorgung der Armee eine große Kosten und große Organisation verlangende Bedingung der Verteidigung gegen die Osmanen war. Die Frage, die in der ungarischen Geschichtsschreibung seit mehr als hundert Jahren auf der Tagesordnung steht, wünscht riesige Quellenerschließung, interdisziplinäre Methoden und die Lösung von schwierigen theoretischen Problemen. Man kann aufgrund der Rechnugsausweisungen, der Proviantküchenbücher und der Meldungen der Kontrolleure in der Burg Szigetvár, daß die Massenfütterung, das System der ausgezählten Normen, der Rationen und der Kontrollierung nach der Schlacht zu Mohács (1526) ziemlich schnell zustandekam. Das königliche Ungarn lebte in einem zweipoligen System, die Proviantversorgung der Grenzsoldaten gehörte in den Zuständigkeitsbereich der ständischen Organe des ungarischen Staates und der Zentralverwaltungsorgane der die ungarische Krone tragenden Habsburgischen Herrscher hin. Einerseits die Hochwürdenträger und die Institute des königlichen Ungarns, andererseits die Zentralverwaltungsorgane, die Wiener Hofkammer, die ihr unterstellte Ungarische Hofkammer und auf dem östlichen Teil des Landes die Zipser Kammer versicherten gemäß der königlichen Verordnungen die zur Versorgung benötigten materiellen Quellen. Die Proviantversorgung der Festungen wurde durch die mehrere Dörfer und Marktflecken besitzenden Kameralherrschaften gelöst. Die Festungen als Grundherrn der Kameralherrschaften waren aber nicht nur Konsumenten verschiedene ungarische sondern sie führten eine prosperierende Maierhofwirtschaft. Die Organisiertheit, die Gliederung und die Produktionskapazität der Gesellschaft diente der Versorgung des Grenzfestungssystems als eine Grundlage. Aus der neugeborenen schriftkundigen Schicht hoben sich die Beamten der Festungsversorgung hervor: die Provisoren, die Rechnungsbeamten. Das Getreide- und das Rindzucht der Leibeigenen und des Bauernbürgertums der Marktflecken diente den Brot- und Fleischbedürfnisse der Burgen aus. Die Forderungen der Bearbeitung und der Lieferung veranlaßten die Agrarwirtschaft und die Bauernindustrie. In der Proviantversorgung während des Krieges nahmen verschieden ungarische und ausländische Unternehmer teil: Magnaten, Adelige, Händler und Finanzleute. Die Versorgung kämpfte 34

Next

/
Thumbnails
Contents