Petercsák Tivadar - Berecz Mátyás (szerk.): Információáramlás a magyar és török végvári rendszerben - Studia Agriensia 20. (Eger, 1999)

PÁLFFY GÉZA: Hírszerzés és hírközlés a törökkori Magyarországon

Pálffy Géza NACHRICHTENDIENST UND NACHRICHTENÜBERMITTLUNG IN UNGARN IM 15-17. JAHRHUNDERT (ZUSAMMENFASSUNG) Das mittelalterliche ungarische Königreich, und von der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts an auch das Habsburgerreich hatten im Kampf mit den Osmanen das grundsätzliche Interesse und die unversäumbare Aufgabe, daß sie für das Herausbekommen der Pläne seiner Feinde einen Nachrichtendienst aufstellen, und für die Informationensendung und Kontakthaltung mit den Grenzverteidigungsgebieten die Nachrichtenübermittlung ausbauen. Der Erfolg des Kampfes gegen die Türken, die ergebnisvollen Verhandlungen in der Ostdiplomatie, die Lenkung der Grenzverteidigung hingen nämlich größ­tenteils eben davon ab, ob die militärischen und politischen Entscheidungen in den das Grenzverteidigungssystem lenkenden königlichen Höfen und den wichtigsten Grenzfestungen aufgrund zuverlässiger Informationen und zur rechten Zeit getroffen werden könnten. Gegenwärtiger Aufsatz bearbeitet nach neueren österreichischen und ungarischen Archivforschungen die Periodization der Entwicklung des Nachrichtendienstes gegen die Türken im 15-17. Jahrhundert und die wichtigsten Gebiete seines Systems. Die Geschichte des Nachrichtendienstes gegen die Türken kann im 15-17. Jahrhundert aufgrund seiner spezifischen Leitung, Finanzierung und Funktion in drei grundsätzliche Epochen aufgeteilt werden. Die erste Periode fallt mit der ersten großen Epoche der Geschichte des Grenzverteidigungssystems überein, die bis zum Absturz des mittelalterlichen ungarischen Königreiches im Jahre 1526 dauert. In diesen anderthalb Jahrhunderten seit Ende des 14. Jahrhunderts gestalteten sich die anfänglichen Methoden der diplomatischen Ostspionage und die wichtigsten Mechanismen des an der ungarisch-tür­kischen Grenze existierenden Nachrichtendienstes. Der Aufbau des Nach­richtendienstes - vor allem zur Zeit des sogenannten Kleinkrieges zwischen 1464 und 1520 - entwickelte sich bereits zu einem vielfältigen und mehrmals gegliederten System. Für den ungarischen königlichen Hof in Ofen (Buda) und die Grenzhauptmänner dienten folgende Gruppen mit Informationen:- die Mitglieder der zu den Osmanen geschickten gelegentlichen Botschaften- einige Beamte oder Diener des türkischen Hofes (Serai), die den Christen für entsprechende Gegenleistung Informationen ausrichteten- eingebaute Personen in den Diwan der benachbarten Paschas und Begs 60

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