Petercsák Tivadar (szerk.): Hagyomány és korszerűség a XVI-XVII. században - Studia Agriensia 17. (Eger, 1997)
Czigány István: A végvári katonaság és a régularités a XVII. század utolsó két évtizedében
István Czigány: DAS GRENZFESTUNGSMILTÄR UND DIE REGLEMENTIERUNG IN DEN ZWEI LETZTEN JAHRZEHNTEN DES XVII. JHS. Die leitenden Palitiker und Militärs des königlichen Ungarns sahen in der Mitte des XVII. Jhs. eindeutig, daß die Streitkräfte des Landes in einer Krise sind. Zur Art der Probleme wurde von ungarischen Politikern Stellung genommen, so durch Miklós Zrínyi, der in seinen zahlreichen Werken die Notwendigkeit der Reformiemung der Streitkräfte in Ungarn darstellte. Er betonente die Notwendigkeit der Disziplinierung der eigenen Streitkräfte. Von der kaiserlichen Administration hielt Präsident des Kriegsrates, Raimondo Montecuc- coli die Reformierung der ständigen Streitkräfte des ungarischen Königsreichs für erforderlich. Er hatte auch schon die Reform des Kriegswesens des Habsburgreiches durchgeführt. Durch die Bestimmungen der Reduktion von 1671/72, die durch die ungarische Geschichtsschreibung als negativ beurteilt wurde, wollte man die Reglementierung des Grenzfestungsmilitärs praktisch erreichen. Die Bestimmungen bezweckten in erster Linie die Ausmerzung disziplinloser Soldaten, die nur von Plünderei lebten, aber gleichzeitig wurden auch nicht katholische und unzuverlässige Kriegsleute entfernt Aufgrund der neuesten Forschungsergebnisse kann man es für wahrscheinlich annehmen, daß der Zweck der Reduktion die Verminderung der Kriegskosten war. Dieses Ziel wurde aber in seiner gedachten Form nie verwirklicht, so das ihre Wirkung nicht so tiefgreifend war, als wir bis jetzt annahmen. Unsere Angaben scheinen zu begründen, daß in den Streitkräften des ungarischen Königsreichs eine strukturelle Änderung stattfand. Im Verlauf dieser Maßnahme wurde der Bestand des vom König besoldeten Militärs vermindert. Gleichzeitig wurden aber neue „gräniz” Fel- dregimente und sogenannte ,,frey compagne” eingesetzt, in denen ein bedeutender Teil der entlassenen Grenzfestungssoldaten Dienst nahm. Während des Befreiungskrieg gegen die Türken nach dem Fall des Fürstentums Thököly in Oberungarn mußte man eine Lösung finden, um den aus 25 - 30 000 Mann bestehenden Heerhaufen in die kaiserliche Kriegsmaschinerie einzufügen. Anfangs wurden vorschriftsmäßige Verträge mit den Leitern der Grenzfestungshauptmannschaften über den Feldzug des Grenzfestungsmilitärs gebunden. Eine entscheidende Wendung in der Reglementierung des Grenzfestungsund Feldmilitärs fand 1688 statt, als zwei reguläre Husarenregimente und ein Haiduckregiment eingesetzt wurden, die ganz durch den Staat erhalten wur56