Petercsák Tivadar (szerk.): Hagyomány és korszerűség a XVI-XVII. században - Studia Agriensia 17. (Eger, 1997)
Koppány Tibor: A magyarországi végvárak építési szervezete a XVI-XVII. században
Tibor Koppány ORGANISATION DES GRENZFESTUNGSBAUS IN UNGARN IN XVI. UND XVII. JH. Trotz der von Zeit zu Zeit geschlossenen Friedensverträge befand sich das nach der türkischen Besetzung Budas 1541 in drei Teile zerfallene Land in permanenten Kriegszustand.Teils mit größeren Feldzügen, teils mit ständigen lokalen Kämpfen versuchte die osmanische Macht, immer größere Teile des Landes zu erobern. Nur mit dem Bau der Grenzfestungen war es gelungen, den türkischen Eroberungsabsichten standzuhalten. Die im Inneren des Landes stehenden, mit schmalen hohen Mauern geba- utenen mittelalterlichen Burgen konnten sich gegen die Belagerung der türkischen Artillerie nirgends wehren, deshalb wurde die Verstärkung der Festungen nach italienischem Beispiel mit Basteien schon 1542 begonnen. Der verbliebene Landesteil hatte weder Geld noch Fachleute, die im Bau der neuartigen Festungen erfahren waren. Deshalb schickte die Wiener Regiemng die in Italien engagierten Architekten und Meister in die von den Habsburger seit 1526 beherrschten, 1541 endgültig beanspmchten Gebieten des Königreichs Ungarn, um dort gegen die Türken Festungen zu bauen. Am Anfang wurde der Festungsbau durch eine königliche Organisation, das Bauamt der Stadt Wien und des Landes Niederösterreich geleitet, das auch die neue Festung Wien ausbaute. 1556 wurde der dem König direkt unterstellte Hofkriegsrat in Wien eingesetzt, das Kriegswesen auf höchster Ebene zu leiten. Danach wurde Ungarn in vier Militärbezirke geteilt, an deren Sitz Militärbauämte eingesetzt wurden, die dem Hofkriegsrat unterstellt wurden. Die Organisation und der endgültige Ausbau dieser militärischen Bauämter wurden bis in die 70er Jahre vorgenommen. Mit Hilfe dieser Organisation wurde die ganze Kette der Grenzschutz- Festungen durch die k.önigliche Macht zum Ende des Jahrhunderts ausgebaut und bis zur Vertreibung der Türken zum Ende des XVII. Jhs. erhalten. Mit dem Bau der Grenzfestungen ging eineinhalb Jahrhunderte lang eine Bauwelle im ganzen Land einher. Weil der unbesetzte Teil des Landes nicht über finanzielle Mittel dafür verfügte, wurden die Grenzf.estungen mit finanzieller Unterstützung der anderen Länder der Habsburger und des Römisch- deutschen.Reiches gebaut. So wurde mit dem eineinhalb Jahre dauernden Bau der Habsburger Hof und die königliche Macht zum größten Bauherr im damaligen Ungarn. Die teils aus der Lombardei, teils aus dem Tessin in der Südschweiz über Wien nach Ungarn kommenden italienischen Architekten und Baumeister 176