Petercsák Tivadar - Pető Ernő (szerk.): Végvár és környezet - Studia Agriensia 15. (Eger, 1995)

Nagy László: A magyar végvári katona és a természet

László Nagy DER UNGARISCHE GRENZBURGSOLDAT UND DIE NATUR Die Abhandlung untersucht vier Fragenkreise: wie war das ungarische Kriegsvolk der ungarischen Grenzburgen im XVI. Jh., bzw. im XVIII. Jh.; wie waren die Naturumsände zu der Periode in Ungarn; auf welche Art haben die Naturverhältnisse die Kriegsführang beeinflusst; wie hat das Kriegsvolk der erwähnten Periode die umgebende Natur gesehen - wie konnten sie diese sehen und was für eine Relation gab es zwischen diesem Volk und der Umwelt. Bei der ersten Frage müssen wir .sehen, das bis am Anfang des XVII. Jhs. das ungarische Kriegsvolk - in der Hoffnung die Türken bald aus dem land vertreiben zu können — mit Zuversicht gekämpf hat, obwohl es schon zu der Zeit viel Not erleiden musste. Der Wiener Friedensabschluss, im Jahre 1666 bedeutete einesteils den Sieg, anderenteils wurde dadurch das Kriegsvolk der Grenzburgen in den Zustand der Zurückgesetztheit gestossen, das hat dazu geführt, dass sie in den späteren Kämpfen gegen die Habsburger zu Vorkämpfern wurden, obwohl zu der Zeit die Feindseligkeit den Türken gegenüber noch nicht aufgehört hat. Die Naturverhältnisse haben sich im Laufe der zwei Jahrhunderte mehrmals verändert; abwechslend waren die klimatis­chen Verhältnisse streng oder günstig, die Ernte schlecht dann wieder reich, das alles war in Verbindung mit dem Mass der von Zeit zu Zeit auftretenden Seuchen und mit der vernichtenden Wirkung von diesen auf die Bevölkerung. Die Änderungen der Naturverhältnisse beeinflussten den Gang der Kri­egsführung, die Lebensmittelversorgung, die Trappenbewegungen, die An- griffsmöglichkeiten sowohl in Bezug auf die Kämpfe auf den Feldern als auch in den Burgen. Wie das Kriegsvolk der Grenzburgen, die umgebende Natur wahrgenommen hat oder wahmemen konnte und was für eine Gefühlsverbin­dung diese damit hatten, da beschränken sich unsere Kenntnisse auf die Gedichte einiger Soldatenpoeten, oder auf das Leben von sehr reichen und gebildeten Aristokraten, wie z. B. Boldizsár Batthány, Ferenc Nádasdy, György Zrínyi und andere, die einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit in der Welt der freien Natur verbracht haben. Das Grenzburgvolk, dessen Wunsch es war diesen immer ähnlicher zu werden, hauptsächlich die Kavalleristen, werden wohl den Gewohnheiten und Lebensgefühle ihrer Vorbilder gefolgt haben. 86

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