Petercsák Tivadar - Pető Ernő (szerk.): Végvár és környezet - Studia Agriensia 15. (Eger, 1995)

Pálffy Géza: A főkapitányi hadiipari műhely kiépülése Kassán és nyersanyagellátó forrásai

Géza Pàlffy DER AUSBAU DER HAUPTKAPITÄNISCHEN KRIEGSINDUSTRIEWERKSTATT IN KASSA UND DIE QUELLEN ZUR ROHMATERIALVERSORGUNG VON DIESER Kassa, die Stadt, die bis ans Ende der 1550 Jahre das Zentrum der sich in Oberungam entfalteten Hauptkapitänschaft war, war für die Wiener Militär­leitung von besonderer Bedeutung, haupsächlich vom Standpunkt des Verteidigungssystems gegen die Türken aus gesehen. Nämlich die Entfaltung des ungarischen Grenzburgsystems hätte ohne die relative Konsolidierung der östlichen Gebiete des Landes, und ohne die Benützung der dortigen reichen natürlichen Kraftquellen, nicht erfolgen können. Alle diese Tatsachen wurden auch von den königlichen Kommisaren, die die Stadt im Jahre 1552 von Königin Isabella übernommen hatten, anerkannt und darauf basierend haben sie vorgeschlagen neben dem Zustandebringen eines königlichen Arsenals, eine kriegsindustrielle Werkstatt, die sich mit Kanonenguss, mit der Herstel­lung von Kriegsmaterial und Schiffbau befasst, zu gründen. Die Tatsache, dass Kassa zu einer kriegsindustriellen Stadt wurde, machte es erwünschlich, dass zur Verteidigungssicherung der habsburgischen öster­reichischen Grenzgebiete, die in den ersten Jahren des XVI. Jhs. augestaltete Artillerieamtsorganisation, sich auch auf die entferntere Gebiete Ungarns erstreckt. In erster Linie auf die Betreibung von Lazarus von Schwendi, dementsprechend wurde im Jahre 1568 der erste „Obristen Zeugmeisteramts Leutnant in Oberungam” ernannt, der als Stellvertreter des „Obristen Zeug­meisters” der in Wien die Leitung der Reichsartillerie zur Aufgabe hatte. Als Stellvertreter war es seine Pflicht die Kriegsmaterialversorgung der hauptkapitänischen Grenzburgen zu lenken. Die hauptkapitänische kriegsin­dustrielle Werkstatt, die die Charakterzüge einer Festungsstadt hatte und bis ans Ende des XVI. Jhs. (ähnlich wie im grossen Innsbrucker Betrieb am Anfang des Jahrhunderts) gab es ausser dem Zeughaus ein Gusshaus, eine Pulver-, Säge- und Hammermühle usw. Ein grosser Teil der Rohmaterial Versorgung konnte durch die günstigen Naturgegebenheiten Oberungams gesichert wer­den. Der engste Anschaffungskreis war in der unmittelbaren Nähe der Stadt und von hieraus wurde diese Werkstatt für Kriegsindustrie mit Holz und Eisen versorgt, die für die Herstellung von Waffen unentbehrlich sind, sowie auch 220

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