Petercsák Tivadar - Szabó Jolán (szerk.): Végvárak és régiók a XVI-XVII. században - Studia Agriensia 14. (Eger, 1993)
Fenyvesi László: A temesközi-szörénységi végvárvidék funkcióváltozásai (1365-1718)
László Fenyvesi FUNKTIONSWECHSEL DER GRENZBURGEN IN TEMESKÖZ UND SZÖRÉNYSÉG 1365-1718 (Das Gebiet nördlich und südlich des Flusses Tentes (Temesch) und die nachmalige Kleine Walachei) Das südöstliche Grenzgebiet des Ungarischen Königreiches, Temesköz und Szörénység erfüllten wichtige Verteidigungsfunktion während der ungarischen und auch unter der türkischen Herrschaft. Vom Standpunkt dieser Funktion aus gesehen, kann das Gebiet zwischen Siebenbürgen, den Flüssen Maros (Marosch), Tisza (Theisz) und der unteren Lauf der Donau während des Zeitraumes der ungarisch-türkischen Kriege (1365-1718) in zwei grosse Abschnitte geteilt werden. Die erste Periode dauerte von 1365 bis 1552. Das Grenzgebiet Temesköz und Szörénység, mit seinen etwa anderthalb bis zwei dutzend königlichen Grenzburgen verteidigte den selbständigen ungarischen Staat des Mittelalters gegen die türkischen Eroberer. Das Grenzgebiet Szörénység wurde von einem Banus, hingegen die Komitate von Temesköz aus militärischer und in ziviler Hinsicht von ihren comités (Obergespans) - die ihren Sitz in Temesvár hatten - verwaltet. Im Verteidigungskrieg gegen die Türken hatten Benedek Himfy, Pipo Ozorai (Filippo Scolari), János Hunyadi und Pál Kinizsi in Kriegsführung und Organisation hervorragendes geleistet. Im Frühling des Jahres 1479 wurde von König Matthias Hunyadi eine militärische Reform eingeführt: mit der Ernennung von Kinizsi zum Obergespan des Komitates Ternes, wurden ihm die übrigen 6-12 Obergespans der Komitate in der Region, Temesköz unterstellt, da Kinizsi zugleich Hauptkapitän der südlichen Gebierte (Nieder Ungarn) wurde. Der Banus von Szörény und der Banus von Nándorfehérvár (Belgrad) wurden somit unter die militärische Führung des jeweiligen Obergespans von Ternes gesetzt. Der letzte Comes des Komitates Temes und Hauptkapitän der südlichen Gebiete: István Losonczy und sein Stellvertreter Farkas Batthyány starben am 27. Juli 1552 bei der Verteidigung von Temesvár den Heldentod und das ganze Gebiet ging an die Türken verlohren, bis auf die Region Karánsebes-Lugos, die erst in 1658 von den Türken besetzt wurde. Die Kriegsführung des Sultans hatte im südungarischen Gebiet das „Vilajet” von Temesvár errichtet, dessen Funktion Schutz und Dienst des 286