Petercsák Tivadar - Pető Ernő (szerk.): A végvárak és végváriak sorsa (1699-1723) - Studia Agriensia 11. (Eger, 1991)
Kiss József: A szegedi várkatonaság igénye a dél-kiskunsági pusztákra 1686 és 1733 között
József Kiss Der Anspruch des Hurgniilitärs zu Szeged auf die siidkleinkuinaiiischeii Prädien zwischen 1686 und 1738 Szeged wurde während der, gegen die Türken geführten, 16 Jahre lang dauernden zurückerobernden Kriege ziemlich schnell, schon am 12.10. 1686 von der osmanisch-türkischen Besetzung befreit. Infolge dessen wurde die Burg von Szeged aus einer türkischen zu einer habsburgischen kaiserlich-königlichen Grenzfestung und die Stadt avancierte zum Zentrum des Theißer Gräntzschutz-Gebietes unter der Organisation der Wiener Hofkammer und des Hofkriegsrates. In der Szegeder Burg und in dem dazu gehörenden Stadtteil Palánk wurde ein ständiges Burgmilitär untergebracht. Im Zentrum der Burg, d. h. in der 394 m2 großen Festung des ehemaligen königlichen Schlosses waren die Kommandanten immer deutsche Stabsoffiziere in der behandelten Zeitspanne, und die innere Wache der Kommandantenresidenz bestand aus deutschen und österreichischen Soldaten. In der Straßen des, die zentrale Burg umgebenden riesigen Stadtteils Palánk waren die Kumpanien der Husaren und der Infanterie des Burgmilitärs mit den Familien zusammen untergebracht. Das Burgmilitär bestand anfangs aus ungarischen Berufssoldaten aber infolge der großangelegten Einsiedlung der Südslawen bildeten die raizischen Soldaten später die Mehrheit in dem Palánk. Von diesem Zeitpunkt an wurde dieses Burgmilitär in den archivarischen Quellen „die Hungarische und Baitzische National-Miliz zu Sege- din” genannt. Dieser Stand - obzwar er aus ständigen Berufssoldaten bestand - war in der Wirklichkeit kein echtes Söldnermilitär. Nach dem Sieg bei Szalánkemén (1691) wurde es nämlich mit der Löhnungsauszahlung von der Seite der Hofkammer und des Oberkriegskommandanten zu Ofen aufgehört und dadurch wurde der Unterhalt des Militärs auf die Städte und Gemeinden der Landmark bzw. auf die steuerzahlende bürgerliche Bevölkerung abgeschoben. Sie mußten diese Lasten und alle sich daran knüpfenden barbarischen und demütigenden Folgen ertragen. In dieser Zwangslage entwickelte sich der Anspruch der Burg-Miliz zu Sege- din auf die südkleinkumanischen Prädien, wo sie — hauptsächlich auf den Prädien Kiskundorozsma und Szentmihálytelke - Gehöfte (tuguria) errichtete, Ackerfelder bearbeitete, Heuwiesen und Weiden im Besitz hielt, ohne den gundherrlichen Zensus zu zahlen. Diese freie Besitzergreifung wurde von der Behörde des Kleinkumaner Distriktes nur bis dahin toleriert, bis die Jassen-Kumanen auch dieses Gebiet nach dem Frieden bei Karlóca (1699) zu besiedeln begannen und auch die Grenzlinien dieser Prädien bezeichnet wurden. Nach dem Register betrung das Gebiet des Jassen-Kumaner Distriktes 890 000 Katastraljoch und innerhalb dessen war das Territorium des Kleinkumaner Distriktes 490 000 Katastraljoch groß. Da dieses Territorium zu den ungarischen königlichen Krongütern (peculiares Sanctae Coronae Regiae) gehörte, waren die Enteignung und Veräußerung in gültigen Gesetzen verboten. Trotzdem verkaufte die Hofkammer den Jassen-Kumaner Distrikt dem Deutschritterorden 1702 eigenmächtig. In dem nächsten Jahr begann der 8 Jahre lang dauernde Freiheitskrieg von Rákóczi. In diesem Krieg erwiesen sich Szeged und das Szegeder Festungssystem für die Kurutzen als eine uneinnehmbare Festung. Das Burgmilitär bekam aber auch in den nächsten Jahrzehnten keinen Sold, darum war es auf die südkleinkumanischen Wirtschaften auch weiterhin angewiesen. 66