Sugár István: Heves Megy és Eger visszafoglalása a törököktől - Studia Agriensia 8. (Eger, 1987)

Die Zurückeroberung des Komitats Heves und der Stadt Eger von den Türken

Selbstmorden. Immer mehr Schwankende mit schwachem Charak­ter flüchteten hinter die Schanzen der Christen, um wenigstens ihr bloßes Leben zu retten. Im Herbst traten bereits die Egerer drohend gegenüber den sich tapfer haltenden Rustem auf, die Kapitulationsabsicht der Un­zufriedenen scheiterte an der felsenfesten Haltung des Beglerbegs, seinem Befehl entsprechend, hatten die rechtgläubigen Kämpfer des Sultans Eger, „die Burg des Padischahs” bis zu ihrem letzten Atemzug zu verteidigen. Als General Caraffa Rustem von Eperjes aus zur Kapitulation aufrief, drohte dieser mit dem Sprengen der Burg von Eger. Im Oktober des Jahres 1687 ergaben sich nacheinander die drei Vorburgen von Eger: am 8. Oktober nahm Vitelli Szarvaskő, am 22. Oktober General Sourou Sirok und zuletzt, am 30. Oktober Oberst Corbelli die Burg von Cserép in Besitz. Gegen Ende November des Jahres 1687 sah endlich auch Pa­scha Rustem ein, daß er auf eine Rettung der ihm anvertrauten Burg nicht mehr hoffen kann, so sandte er am 28. November eine Delegation von 3 Mitgliedern zum Hauptquartier Dorias, um über die Kapitulation von Eger zu verhandeln. Obwohl Doria von Ca­raffa zum Verhandeln nicht bemächtigt war, schloß er trotzdem den Übergabe- und Kapitulationsvertrag mit den Türken von Eger, dieser wurde sogar von einem Janitscharaga und einem deutschen Offizier nach Preßburg gebracht, wo der Pakt von König Leopold im Dezember des Jahres 1687 gutgeheißen wurde. Inzwischen traf auch Feldmarschalleutnant Caraffa unterhalb der Burg von Eger ein, er „nahm Doria seine Tat übel” und schloß mit Rustem einen neuen Kapitulationsvertrag. Die Türken - an ihrer Spitze der Beglerbeg und seine Soldaten - zogen am 17. Dezember 1687, unter Trommelwirbel und mit flat­ternden Fahnen aus der Burg und der Stadt aus. Der Pascha über­gab General Caraffa tränenden Auges die Schlüssel von Eger. Die­sem amtlichen Akt folgte ein glänzendes Festessen im Hauptquar­tier der christlichen Truppen. Nachdem sich Rustem und Caraffa gegenseitig beschenkt hatten, zogen viertausend Egerer Türken, unter der sicherenden Begleitung der Reitertruppe von Heissler in die Richtung von Nagyvárad ab. Damit fand die 91 Jahre lang dauernde Periode der Türken­herrschaft in der Stadt Eger und ihrer Burg ihr Ende, und der Wie­329

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