Sugár István: Heves Megy és Eger visszafoglalása a törököktől - Studia Agriensia 8. (Eger, 1987)
Die Zurückeroberung des Komitats Heves und der Stadt Eger von den Türken
Jetzt erschienen immer häufiger leichte Reitertruppen im südlichen Vorgelände von Eger, um die Unternehmungen der langsam in die Isolierung geraten Feinde, die der Beschaffung von Lebensmitteln dienten, zu verhindern. Es wurde immer deutlicher, daß die Kriegsführung Eger nicht im Sturm erwerben will, der teure Menschenopfer fordern und hochwertige Zeit verschwenden würde, sondern den letzten Beglerbeg-Pascha Rustem durch eine ebenfalls langdauernde, aber sichere Unternehmung, durch eine Blockade zur Ergebung zwingen will. Gleich zu Beginn des Jahres 1687 versuchte Feldmarschalleut- nant Antonio Caraffa, dessen Hände mit Blut befleckt waren, von Kaiser Leopold und vom Wiener Hofkriegsrat die Bewilligung zur Bestürmung von Eger erlangen. Der General argumentierte damit, daß er mit seinen Feuergeschossen die Burg und die Stadt in 10-12 Tagen (!) erobern könnte. Aber trotz seiner einflußreichen Protektoren konnte er den Sturm auf Eger in Wien nicht erwirken. Im Jahre 1687 sah schon Prinz Karl von Lothringen, Oberbefehlshaber der verbündeten Seitkräfte, die Zeit gekommen, Eger zu erobern. In den Monaten Juni/Juli erschienen im südlichen Vorgebiet von Eger die ersten christlichen Truppen, zuerst unter Befehl von Feldmarschalleutnant Donath Heissler, dann von Oberstleutnant Johannes Baptista Doria. Schließlich errang der tapfere Oberstleutnant Markgraf Doria den Titel des Befehlhabers der Truppen, die Eger zum Zwecke der Blockade umlagern. Den südlichen Abschnitt des die Burg eng umschließenden Belagerungsringes sicherte das Hauptquartier und Hauptlager von Doria. Vom Westen her bauten Graf István Koháry, vom Osten her Sándor Vécsey, vom Norden her Imre Gombos und der italienische Oberstleutnant Vitelli die Schanze für ihre Truppen aus. In den östlichen, westlichen und nördlichen Schanzen waren größtenteils ungarische Haiduken stationiert, die die Blockade gewährleisteten. Der Belagerungsring isolierte die Türken in der Burg von Eger und in der Stadt völlig, die Ergänzung der vom Tag zu Tag abnehmenden Lebensmittelvorräte wurde ihnen unmöglich gemacht. Die eingeschlossenen Türken erlitten zuerst Entbehrungen, dann Hunger; später, mit dem Eintreten des Winters, konnten sie sich auch kaum der grimmigen Kälte erwähren. Nach Wochen, Monaten wurde der schreckliche Hungertod hinter den Mauern der Burg und der Stadt eine Alltäglichkeit, die Quellen berichten auch schon von 328