Sugár István: Heves Megy és Eger visszafoglalása a törököktől - Studia Agriensia 8. (Eger, 1987)
Die Zurückeroberung des Komitats Heves und der Stadt Eger von den Türken
Nachdem es den anstürmenden verbündeten christlichen Truppen am 2. September gelungen war „das Herz des Landes”, Buda zurückzuerobern, tauchte erneut der Plan der Rückeroberung Egers auf. Jetzt entwarf Max Emanuel, Kurfürst von Bayern, den ohne Zweifel kühnen Plan, aber als er die Schwierigkeiten einer Einahme Egers im Sturm erkannte, gab er seine Idee bald auf. Aber gleichzeitig war der Wunsch im Kreis der Kriegsführung allgemein, „Eger zu umlagern.” In dieser Zeit wurden die ersten scharfen Maßnahmen zur Isolierung der Türken in Eger durchgeführt. Aus der Stadt und den Dörfern der weiteren Umgebung wurde die Bevölkerung ausgesiedelt und das auf dem Halm stehende Getreide niedergebrannt, um es nicht in die Hände der Türken fallen zu lassen. Im Besitz der eingebrachten Informationen, wußte die Kriegsführung in Wien, daß die Egerer Burg „mit einer starken Besatzung versehen ist und ihre Eroberung eine lange Zeit benötigt, so daß es sehr schwer sein wird, die Burg von Eger einzunehmen ...” Für das türkische Eger bedeutete es einen außenordentlich großen Schlag, daß seine Hatvaner Kameraden der ständig wachsenden Bedrängnis nicht mehr standhalten konnten: sie brannten die Burg und die Stadt nieder und flüchteten am 19. September 1686 nach Eger. Damit blieben im Komitat Heves nur Eger und seine drei kleinen Vorburgen Sírok, Szarvaskő und Cserép in Türkenhand. Hier müssen wir jedoch erwähnen, daß die „befreienden” christlichen verbündeten Truppen dem ohnehin totgequälten Volk des Komitats sehr schwere Lasten aufbürdeten. Die Machthaber- eien und Gewalttätigkeiten der Soldaten lösten einander ab, und die dem Komitat auferlegten Kosten für den Unterhalt der Soldaten wurden unerträglich. Weil das „Doppel-Komitat” nicht zahlen konnte, wurden Ferenc Bulyovszky der tapfere Vizegespan des Komitats und seine Stuhlrichter von den kaiserlichen Generalen zweimal eingekerkert. Zu einer solchen Brutalität hatten sich selbst die türkischen Eroberer nicht verstiegen. Archivalische Forschungen beweisen übrigens, daß die Einwohnerschaft der Komitate Heves und Äußeres Szolnok in den Jahren von 1683 bis 1687 mehr unter den verbündeten christlichen Heere gelitten hat als unter den Türken während der langen Jahre ihrer Herrschaft. 327