Lengyel László (szerk.): Devóció és dekoráció - 18. és 19. századi korolstormunkák Magyarországon - Studia Agriensia 7. (Eger, 1987)
Zusammenfassung
Die Gattung der kleinen Andachtsbilder verfügt über eine unübersehbare große ikonographische Mannigfaltigkeit. Am verbreitetesten war vielleicht die Darstellung der heiligen Gestalt des gewählten Patrons, samt seinen Attributen, mit der Angabe seines Namens, manchmal mit der Darstellung einer berühmten Szene seines Lebens. Unter den kleinen Andachtsbildern finden wir eine große Anzahl der Darstellung barokker Gnadenbilder und Gnadenstatuen. In Ungarn wurden meist die Gnadenbilder von Poes und Cell dargestellt, gemalt (68 — 69. bild). Mit der immer ausgedehnteren Verbreitung der Vervielfältigungsverfahren kamen die kleinen Andachtsbilder hauptsächlich als Drucke in Umlauf. Im 19. Jh. wird dann die ausdauernde Arbeit des frommen Miniaturmalers durch die Serienherstellung der Druckgroßindustrie abgelöst. NONNENARBEITEN MIT BLUMENKRANZ POLIONVERZIERUNG Bei der Schmückung der Heiligenbilder und der Reliquien haben die Nonnen ihre eigenartige Technik, die Polionverzierung mit Vorliebe angewandt. Bei der Dekoration kleiner Andachtsbilder haben sie im allgemeinen gezeigt, wozu sie mit Anwendung dieser Technik imstande sind. Mit dem Gebrauch von Heiligenbildern und der Polionverzierung, weiters der gesamten Verwendung von Reliquien und Anschriftsschleifen schufen sie die sog. Archetype der Nonnenarbeiten in den Klöstern. Neben der Poliontechnik haben sie auch oft von gestickten Rahmen Gebrauch gemacht. Unter den heimischen Denkmälern dieses Typs sind uns Kompositionen mit selbstständigem Bild-Charakter und solche die nur Verzierung als Funktion hatten, bekannt. Zum größten Teil entstanden Nonnenarbeiten, die gerahmt unter Glas, auf Pergament, Papier, Textil, Kupferplatten gemalte oder gedruckte Heiligenbilder darstellten und mit Blumenkranz-Polion verziert waren. Von der Polionverzierung weicht in gewissem Maße die mit sog. römischer Arbeit verfertigte Rahmendekoration ab. Die aus vergoldetem Papier-Röllchen gearbeitete plastische Dekoration wurde nach dem Muster der Goldschmiede -Filigrane geformt. Diese Technik wurde vom 18. Jh. bis zum Beginn unseres Jahrhunderts angewandt. 126