Lengyel László (szerk.): Devóció és dekoráció - 18. és 19. századi korolstormunkák Magyarországon - Studia Agriensia 7. (Eger, 1987)

Zusammenfassung

Über die Ziele der Privatandacht hinaus wurden die Polionverzierten Reliquien auch als Altarverzierung in kirchlichen Gebrauch genommen. Der repräsentative Prunk der barocken Altarplastik, welcher schon von Grund auf imaginäre Wirkungen anstrebte, wurde durch diese funkeln­den mit Goldund Silberfasern durchwobenen Schrein- und Altarkomposi­tionen nur noch mehr unterstrichen. In den meisten Fällen wurden diese verzierten Reliquien in die Altaror­namentik einbezogen, unter Glas gebettet. Ornamente solchen Typs sind in der ehemaligen Minoritenkirche und im Jesuitentempel in Eger, wei­ters in der Nepomuk-Kirche in Székesfehérvár (Stuhlweißenburg) vorzu­finden. Die wahrscheinlich prunkhaftesten, durch Nonnenarbeit verzier­ten Altäre können wir in der Pester St. Anna Kirche (ehern. Serviten- kirche) bewundern. Zu der Gruppe der bewegbaren Schrein — Altarornamente gehören die in der Sakrastei der Serviten in Eger aufbewahrten Werke, die ein Paar bilden und der Form der Altarpyramiden nachgeraten. Ähnliche sind noch in der Kapelle des Schmerzensmutter-Friedhofes von Eger, in der Hl. Rókus Kapelle von Dunaföldvár und am Seitenaltar der Pfarrkirche von Homok - komárom (38 — 39. bild). Auch die auf dem Altar des Hl. Florian und des Hl. Joseph der Minoriten in Eger gestellten vergoldeten, mit geschnitztem Rahmen versehenen Schreine gehören dieser Gruppe an (40 — 41. bild). Eine geradlinige Fortsetzung der mittelalterlichen Traditionen ist die Anfertigung von Korpus-Schreinen, die sowohl dem kirchlichen als auch dem Hausgebrauch dienten. Unter den barocken „Korpus“ Reliquien­schreinen des kirchlichen Gebrauchs gehört der in der Sakrastei der Ka­thedrale in Győr (Raab) aufbewahrte zu jenen von höchstem Niveau (42 — 43. bild). Die Korpus-Schreine welche privaten Zwecken dienten sind interessanter­weise deutschen Ursprungs und stammen aus dem Wahlfahrtsort Oberam­mergau (44 — 46. bild). Unter den Schrein-Arbeiten gibt es auch solche Nonnenarbeiten, welche Anspruch erheben, als selbstständige Bilder zu gelten. Das represäntativste Stück dieser Art aus dem 18. Jh. ist die in der Pfarre der ehemaligen Kapuzinerkirche von Mosonmagyaróvár aufbe­wahrte Nonnenarbeit, welche wahrscheinlich in Rom entstanden ist (47. bild). Auch im Laufe des 19. Jh.-s entstanden solche Kompositionen, und daß die Popularität dieses Kults nicht nachließ, beweist eine Klosterar­beit, die im Museum von Tokaj aufbewahrt ist (48. bild). 123

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