Lengyel László (szerk.): Devóció és dekoráció - 18. és 19. századi korolstormunkák Magyarországon - Studia Agriensia 7. (Eger, 1987)
Zusammenfassung
ZOLTÁN SZILÁRDFY DEVOTION UND DEKORATION ,,FRISCH ’KINDLEIN BILD, NONNENARBEIT IST’S... “ Seit den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung machte der Kult der sich an sakrale Gegenstände bindenden Volksreligion mehrere Krisen mit. Die erste Erschütterung, mit Charakter eines Kulturkampfes, bedeutete die Bilderzerstörung, die dann mit dem Sieg der Bilderverehrung durch das Konzil zu Nicäa abgeschlossen wurde. Am Ende des Mittelalters stieß die Bilder- und Reliquienverehrung erst gegen die Lehren des Husitismus, dann aber auf die des Protestantismus. Auf Grund dessen befasst sich die XXV. Sitzung des Konzils von Trident im Jahre 1563 auch getrennt mit dieser Frage, den auf Personen bezogenen Charakter dieses Objektkults unterstreichend, aber erhält die traditionsmäßige Übung der Verehrung der heiligen Reliquien und Bilder weiterhin aufrecht. Die Ansprüche der Privatandacht des Volkes wurden meist von den Ordenswerkstätten der Mönche befriedigt, ihre Devotionalien brachten diese Ordensmitglieder dann auf Kirchentagen oder auf Jahrmärkten an. Unter den verschiedenen Arten der Devotionalien war ein durch spezieller Handarbeit angefertigter Heiligenbild-Typus besonders beliebt, der in zeitgenössischen Quellen als ,,Nonnenarbeit“ bezeichnet wurde. Die Blütezeit dieser anmutsvollen, schönen Kunstwerke ist auf das 17. und 18. Jahrhundert zu setzen. Die Voraussetzungen für die Geduld beanspruchende Handarbeit, für die Verzierung der Reliquien und die Miniaturbilder zu malen, waren in den Nonnengemeinschaften des 17. und 18. Jahrhunderts gegeben. In Ungarn ist uns eine derartige Tätigkeit der Klarissen, der Ursulinern, der Englischen Fräulein und der Elisabeth-Nonnen bekannt. Die vom Mittelalter geerbte Demut ließ die Namen der Hersteller dieser Nonnenarbeiten im Dunkeln, jedoch gelang es mit Hilfe der wertvollen Angaben von Némethy Lajos, die er vor einem Jahrhundert gesammelt hatte, eine Nonne der Budaer Klarissen zu entdecken, die aus einer bekannten Malerfamilie stammende Anna Elisabeth Falkoner (1714—1790), die ,,für ihr Wissen im Bildschreiben“ umsonst in den Orden aufgenommen wurde. Ihre Per- gamenstminiaturen bezeichnet Némethy als Meisterwerke, ihr, mit Polion verziertes Privataltarchen lobt, dank seiner einfallsreichen „Gestalten“, die außerordentliche Begabung seiner Meisterin. 115