Havassy Péter: Heves Megye középkori tisztségviselői - Studia Agriensia 6. (Eger, 1986)

Mittelalterliche Würdenträger des Komitats Heves

der Bischof von Eger, der von seinem Titel „perpetuus comes” schon als Prälat von Várad Gebrauch machte. Während der Zeit der Gespanschaft der Bischöfe ist ein bedeutender Teil der Vize­gespane in irgendeiner Form an die Burg von Eger gebunden. Unter ihren Stellvertretern finden wir den Burgvogt, den Vizeburgvogt, die Hofrichter ebenso wie die Mitglieder des militärischen Geleits des Oberpriesters. Die Öffentlichkeit des Komitats sah die Würden­träger, die aus der Umgebung des Bischofs kamen, mit schleelen Augen an und verlangte für sich selbst das Recht der Ernennung des Vizegespans. Aus dieser Zwietracht ging um die Jahrhundert­wende noch das Kirchenhaupt als Sieger hervor, aber im Jahre 1526 bedeutete das Erscheinen von Boldizsár Zsadányi Spáczai des Burgvogts von Debrö wahrscheinlich den Sieg des Adelsstandes im Komitat. Für die Beziehung zwischen Gespan und Vizegespan war auch in unserem Komitat die Familiarität kennzeichnend, deren auf­fallendere Beispiele wir zu Beginn des 15. Jahrhunderts in der Beziehung zwischen dem Diósgyőrer zentralen Territorium und den Vizegespanen von Borsoder Abstammung bzw. zwischen der Gespanschaft der Bischöfe von Eger und der aus ihrer Umgebung kommenden Stellvertreter finden. Des öfteren waren auch Ver­wandte nebeneinander tätig, was nicht nur bei der gleichzeitigen Tätigkeit der Gespane und Vizegespane, sondern auch der Vize­gespane und der Stuhlrichter (Pál Bikédi und László Bikédi, János Rédei und Imre Rédei) zu beobachten ist. Die Änderung der Landespolitik fand im Komitat ihren Nieder­schlag darin, daß mit dem Herrscher auch teilweise eine neue Körperschaft der Würdenträger erschien. An ihrer Spitze standen unter Karl Robert die Kompoltis, in der Zeit Ludwigs des Großen die Bebeks und Miklós Domoszlai während der Herrschaft Siegmunds die Pálóczis und Gergely Gáji Horváth stand in der Gnade bei Matthias. Zur gleichen Zeit, nach dem Tod des Königs wandelte sich auch das Schicksal der ihm treuergeben gewesenen Dignitäre wesentlich. Ein gutes Beispiel dafür ist der Fall Miklós Domoszlais, dessen lange Gespanschaft genau im Todesjahr Ludwigs des Großen endete, obwohl er bekannterweise seit seiner Kindheit zur Umgebung des Königs gehört hatte. Man kann auch den Fall der Kompoltis erwähnen, die nach dem Tod Siegmunds ihren alten Rang nicht mehr zurückgewinnen konnten. Ein bedeutender Teil der Burgvögte und der Stuhlrichter kam aus den Reihen der angesehenen wohlhabenden Gutsbesitzer des Komitats, und diese Feststellung ist in Bezug auf die Abgeordneten der Landesversammlung noch stärker hervorzuheben. Die Würde 87

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