Pandula Attila: Kivégzés, tortúra és megszégyenítés a régi Magyarországon (Eger, 1989)
Hinrichtung, Tortur und Beschämung im alten Ungarn
— 38 — Verbrecher vertraute, das System der graduellen Strafzumessung beobachten, d. h. dass im allgemeinen ein Todesurteil nur einem im Rückfalle verübten Delikt gebührt. Diese frühe Periode wurde durch die gewöhnlichen Todesstrafen (Erhängung, Enthauptung) charakterisiert, die Folterung vor der Hinrichtung blieb also aus, Aber im 16. Jahrhundert verbreiteten sich auch schon die qualifizierten Arten der Todesstrafen (Rädern, Pfählen, usw.), deren Hauptziel die Schmerzverursachung war. der Auffassung der Zeit entsprechend, kamen so besser der Vergeltungsgedänke, das Abschrecken von dem Verbrechen sowie das Talion-Prinzip zur Geltung. Die Hinrichtungen wurden im allgemeinen mit einer Beschämung und einer verschärften Prozedur verbunden, so wurde der Veruteilte auf einen Esel gesetzt oder er wurde an einen Ross-Schwanz gebunden herumgeschleift usw. „Der Richtplatz von Eger, der Galgen stand am südlichen Stadtrand, am Ende der Hatvaner Strasse, linksseits der hinausführenden Landstrasse auf einer grasbewachsenen Anhöhe. Er war aus grob behauenem Sandstein gebaut ... der viereckige Platz war mit einer Steinmauer umgenommen, deren Höhe etwa anderthalb Klafter betragen konnte und an deren westlicher Seite sich eine Tiir befand." (Frigyes Türk, 1905) In Ungarn war in der Zeit des Feudalismus die Erhängung die häufigste Art der Todesstrafe, weil die keine besondere Ausrüstung und kein Sachverständnis erforderet. Der Galgen wurde anfangs aus Holz verfertigt, seine alten Ungarischen Benennungen (Hängeholz, Sündenholz, Dreierholz, Gesetzholz) weisen auch darauf hin. Im 17. Jahrhundert wurden — vor allem in den Städten — die Gründe und die Hauptbestandteile der Galgen schon aus Stein gebaut, nur für einige Teile verwendete man Holz. Der Grundtyp des Galgens war der Galgen mit einem Balken, aber man hat auch Galgen mit zwei, drei und vier Balken benutzt, Vor dem 19. Jahrhundert waren die Galgen im allgemeinen hoch; darum trug der Henker den Verurteilten auf einer Leiter zum Querbalken hinauf. Dann knüpfte er eine Schlinge aus dem herunterhängenden Seil um den Hals des Veurrteilten, und indem er ihn von der Leiter hinabstiess, erdrosselte er ihn. Im 19. Jahrhundert verbreitete sich auch Galgenriemen. Der Veurteilte wurde an einem gesonderten Strick mittels einer Winde hochgezogen, und der Henker folgte ihm auf einer Leiter. Die an einer gut sichtbaren Stelle aufgestellten Galgen und die daran hängenden Hingerichteten boten ein schauerliches Bild. Die berühmte Schauspielerin Frau Déry erinnert sich am Anfang des 19. Jahrhunderts mit folgenden Worten an ihren Aufenthalt in Eger: „... Als wir uns der Stadt näherten, erblickte ich dort ... die vier unheilvollen Pfeiler, an welchen schon seit zwei Wochen vier .. . Verbrecher . .. hingen, dieser Anblick erregte in mir einen solchen Schauder, dass mir übel wurde .. Die zu den gewöhnlichen Todesstrafen gehörende Enthauptung zählte in der Zeit des Feudalismus; zu d,eil sehr verbreiteten Hinrichl imgsar ten und